Schule bewegt: Bewegungspausen im Unterricht


Allgemein
Projektleitung
Cornelli
Kathrin
055 243 18 64
Projektgruppe
Kathrin Cornelli, Sportlehrerin
Katharina Berger, Sekundarlehrerin
Martina Wick, Sekundarlehrerin
3 Schülerinnen
Zeitrahmen
Im Januar 2010 Start mit dem Teilprojekt "Bewegungspausen im Unterricht"
Projektbegründung
Ausgangslage
Immer häufiger stören SchülerInnen den Unterricht, da sie sich nicht so lange konzentrieren und still-sitzen können. Dadurch entsteht in der Klasse Unruhe und alle SchülerInnen werden von ihrer Arbeit abgelenkt. Es ist bekannt, dass Oberstufenschüler bis 30 Minuten konzentriert arbeiten können, danach brauchen sie eine Pause. Diesem Umstand wird unsere Schulstruktur mit den 45-minütigen Lektionen absolut nicht gerecht. In verschiedenen Studien wurde aufgezeigt, dass Bewegungspausen keine verlorene Zeit sind, im Gegenteil, sie führen in vielen Fällen zu besseren Leistungen und helfen Aggressionen abbauen.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Bewegungspausen im Unterricht:
- Alle Lehrpersonen kennen Übungen für Bewegungspausen und bauen diese im Unterricht ein.
- In jedem Klassenzimmer steht die Kartei auf dem Pult der Lehrperson und sie wird mindestens einmal pro Woche genutzt.
- Die SchülerInnen kennen die Übungen und können sie nach Bedarf verlangen oder auch selber organisieren
- Jede Klasse hat ihre eigene Top-Ten-Liste mit ihren beliebtesten Bewegungspausen.
Strategien und Massnahmen
Die Arbeitsgruppe stellt für jede Klassenlehrperson eine Kartei mit Übungen für Bewegungspausen zusammen. Verschiedenfarbige Karten erleichtern das Zuordnen der Übungen zu einem bestimmten Schulfach.
An den Schulkonferenzen soll ab und zu eine Bewegungspause eingebaut werden, und diese dann auch schriftlich auf einer Karte für die Kartei abgegeben werden. Damit werden die Lehrperso-nen wieder ans Projekt erinnert.
Als Einstieg ins Projekt dient ein Video, das von zwei Schülerinnen gedreht wurde.
Alle Lehrpersonen nehmen im Mai 2010 an einer halbtägigen Weiterbildung zum Thema "Lernen und Begegung" teil.
Nach einem halben Jahr stellen alle Lehrpersonen mit ihren Klassen eine Top-Ten-Liste mit den beliebtesten Übungen für ihre Bewegungspausen zusammen.
Geplante Evaluation
Vor den Frühlingsferien wurde eine erste kurze Evalution mit einem Fragebogen mit einigen Fragen zum Start ins Projekt bei allen Klassenlehrpersonen durchgeführt.
Eine zweite Evaluation ist vor den Sommerferien geplant, um festzustellen, ob der Weiterbildungshalbtag im Mai die Motivation der Lehrpersonen, Bewegungspausen in ihren Unterrcht einzubauen, gesteigert hat. In diesem Zeitpunkt sollen sowohl die Lehrpersonen, als auch die Schülerinnen und Schüler befragt werden.
Es ist vorgesehen, die Auswertung über das Schülerparlament durchzuführen, was den Schülerinnen und Schülern das Gefühl einer Kontrolle ihrerseits gibt und sie auch wieder an das Projekt erinnert.
Nach den Herbstferien stellt jede Klasse eine Top-Ten-Liste mit ihren beliebtesten Übungen zusammen.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Leider besteht die Projektgruppe nur aus weiblichen Mitgliedern. Ob es sich dabei um einen Zufall oder um mangelndes Interesse der männlichen Seite für dieses Thema handelt, müsste zuerst abgeklärt werden.
Erfreulich ist, dass es sich bei den mitarbeitenden Schülerinnen um Schweizerinnen und solche mit Migrationshintergrund handelt.
Beim Zusammenstellen der Karteikärtchen achtete die Projektgruppe darauf, das die Übungen für die Bewegungspausen für beide Geschlechter geeignet sind.
Empowerment
Vor allem SchülerInnen mit Konzentrationsschwierigkeiten, die sehr oft Unruhe im Klassenzimmer auslösen, werden durch die geschickt in den Unterricht eingebauten Bewegungspausen ruhiger und können dadurch besser lernen. Mit dem vermehrten Integrieren von Bewegungspausen, die nicht nur durch die Lehrperson, sondern auch durch die Schülerinnen und Schüler initiiert werden können, erleben alle Beteiligten die positiven Auswirkungen, welche solche Unterbrüche im Schulalltag bewirken können. Die Klasse und die Lehrperson profitieren immer mehr vom verbesserten Lernklima im Schulzimmer.
Partizipation
Dadurch, dass drei Schülerinnen in der Projektgruppe vertreten sind, ist gewährleistet, dass auch die Interessen der Schülerschaft gewahrt sind. Diese Schülerinnen sind dann auch die wichtigsten Vermittlerinnen bei der Einführung der Bewegungspausen im Unterricht, da sie voll hinter dem Projekt stehen und es in ihrer Klasse auch umsetzen wollen.
Das Einstiegsvideo, das von zwei Schülerinnen der Projektgruppe mehr oder weniger selbständig geschrieben und gedreht wurde, ist eine gute Motivation für die Klassen, da sie sich darin teilweise selber wiedererkennne.
Sobald das Projekt in allen Klassen gestartet ist und die SchülerInnen den Sinn von Bewegungspausen verstanden haben, können sie selber nach Bedarf solche Pausen im Unterricht verlangen oder sie sogar selbst durchführen.
Langfristigkeit
Da das Projekt erst in der Anfangsphase steht und sich in den verschiedenen Klasse erst etablieren und automatisieren muss, ist es wichtig, dass der neu entstandene Prozess auch über die Projektphase hinaus weiterläuft und die Bewegungspausen im Unterricht aller Klassen selbstverständlich werden.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Gemäss der kurzen Umfrage haben praktisch alle Lehrpersonen ihre Kartei auf dem Pult, bei vielen ist sie jedoch noch praktisch ungenutzt.
Es hat sich gezeigt, dass der Start bis jetzt eher harzig verlaufen ist. Viele Lehrpersonen haben den Nutzen von Bewegungspausen im Unterricht noch nicht wirklich erkannt und scheuen den Zeitauf-wand, um solche Pausen in ihren Unterricht einzu-bauen. Mehrere Lehrpersonen geben an, dass ihnen die Zeit für Bewegungspausen fehlt oder dass dadurch noch mehr Unruhe im Klassenzimmer entsehen könnte.
Dadurch, dass die Lehrpersonen sich noch nicht richtig mit den Bewegungspausen im Unterricht vertraut gemacht haben und diese noch nicht regelmässig durchführen, kennen die Schülerinnen und Schüler sie noch zu wenig und sind deshalb auch noch nicht fähig, selbständig Bewegungspausen im Unterrcht zu verlangen.
Für die Zusammenstellung einer Top-Ten-Liste ist es noch zu früh, da das Projekt in praktisch allen Klassen noch in der Startphase ist.
Strategien und Massnahmen
Der Weiterbildungshalbtag im Mai hat für alle Lehrpersonen eine weitere Vertiefung ins Thema "Bewegte Schule" gebracht. So erlebten alle Beteiligten verschiedene Arten von Bewegungs-pausen bereits im Einführungsreferat und der obli-gatorische Workshops nahm das Thema "Bewegungspausen"
nochmals auf. Dabei wurde auch die Kartei genauer unter die Lupe genommen.
Die in lockerer Form während der Schulkonferenzen eingebauten Bewegungspausen, sollen vor allem für Lehrpersonen, die der Idee nach wie vor skeptisch gegenüberstehen, die Hemmschwelle abbauen helfen.
Die Aufforderung zur Erstellung einer Top-Ten-Liste trägt sicher auch nochmals dazu bei, dass die Lehrpersonen wieder vermehrt Bewegungspausen in ihren Unterricht einbauen, damit es überhaupt möglich ist, mit der Klasse eine solche Liste zusam-menzustellen.
Stärken
Für die Lehrpersonen gibt das Projekt praktisch keine zusätzliche Arbeit, da sie genügend Ideen für die Gestaltung der Bewegungspausen in ihren Karteien haben.
Das Projekt lässt sich, je nach Art der Bewegungspausen ohne grosse Kosten umsetzen.
Für das Einbauen der Bewegungspausen in den Unterricht gilt: kleiner Aufwand-grosse Wirkung!
Schwächen
Lehrpersonen, die dem Projekt skeptisch gegenüberstehen, brauchen immer wieder neue Inputs, um sie Schritt für Schritt vom Nutzen und Erfolg von Bewegungspausen zu überzeugen.
Anhänge
Dateien
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