Fit und gesund durchs 10. Schuljahr
Zeitrahmen
5 Spezialtage im ganzen Schuljahr
1 - 2 Tage zusätzlich in den Abteilungen oder Klassen
Ausgangslage
Alle Jugendlichen starten in eine neue (Schul-)Phase in ihrem Leben. Die Entwicklung eines nachhaltigen Gesundheitsbewusstseins der Schüler ist der BWS wichtig und soll mit diesem Projekt unterstützt werden. Mit den 5 Spezialtagen während des Schuljahres ist es uns möglich, den Lernenden ein gesundes und für sie erfolgreiches Jahr anzubieten, wo sie einen persönlichen Reifungsprozess durchleben, der sich nachhaltig und positiv auf ihr Wohlbefinden auswirkt.
Gesundheitsförderung und -bewusstsein soll im Schulalltag präsent und nachhaltig verankert sein. Alle an der Schule Beteiligten tragen ihr Möglichstes zu einem gesundheitsfördernden Klima bei. Alle setzen sich aktiv mit dem eigenen Verhalten und dessen Wirkung auf das eigene, wie auch auf das Wohlbefinden der Mitmenschen auseinander.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Wir streben eine gewalt- und suchtfreie Schule an, in der sich alle ernst genommen und wohl fühlen. Durch bewusste Teambildung, direktes Ansprechen von Problemen, Vorbildfunktion der Lehrerschaft und klassenübergreifende Projekte soll dies erreicht werden.
Zudem vertiefen wir diese Haltungen durch die 5 Spezialtage mit folgenden Zielen:
1. - Team-/Klassengeist entwickeln
- erleben, dass Einzelkämpfer wenig erreichen und sie im Klassenverband und zusammen viel stärker sind
- dass gegenseitige Unterstützung für alle Beteiligten positiv ist und dass vieles Möglich ist wenn man gemeinsam unterwegs ist.
2. - verschiedene Sportarten kennenlernen, praktisch üben und damit ihre Geschicklichkeit und Freude an der Bewegung fördern
- ihr Wissen über gesunde Ernährung vertiefen und erleben, dass ein vollwertiges Frühstück schmecken kann, schnell zubereitet ist und Energie für den Tag gibt.
- sich mit Abfallentsorgung auseinanderssetzen und praktisch üben.
- ihr pers. Wohlbefinden durch das soziale Ereignis eines abwechslungsreichen und lustvollen Spezialtages verstärken
3.- sie lernen verschiedene Entspannungsmöglichkeiten kennen und erleben sie konkret
- heute geht es nicht um Leistung, sondern um einen bewussten Ausgleich zu Stress und Belastung im Alltag
4.- die Lernenden üben und reflektieren Verhaltensformenwie z.B.: Tischmanieren, Begrüssungsformen, Kleidervorschriften(Kleider machen Leute), wann ist Reden Silber und Schweigen Gold und wann ist es umgekehrt, Wirkungen im Raum von Dekorationen, Licht, Duft, Farben...die den Umgang in unterschiedlichen Situationen vereinfachen und zur erfolgreichen Integration in die Gesellschaft beitragen.
5.Die Lernenden setzen sich mit der Zeit nach der BWS auseinander und setzen sich mit folgenden Themenblöcken auseinander:
- Umgang mit Beziehungen, pers. Problemen indem sie Lösungsstrategien entwickeln bei Problemen mit sich selber, Eltern, Gleichaltrigen, Mitarbeitenden...
- Umgang mit Geld indem sie Begriffe wie Schulden, Kredite, Betreibungen, Zahlungsaufforderungen kennen und wissen, wo sie sich bei finanziellen Problemen hinwenden können. Sie erstellen ein Lehrlingsbudget.
- Umgang mit Freizeit/Alkohol/Rasen/Rauchen... und lösen den Test: Rasen am Compi und werten ihn aus. Sie lernen "gluschtige" alkoholfreie Drinks kennen, stellen selber solche her und veranstalten ein Probierbuffet für die ganze Schule
Strategien und Massnahmen
5 Spezialtage zur Gesundheitsförderung
1. Interdisziplinärer Spielmorgen zur Teambildung innerhalb des Klassenverbands, mit gemeinsamen Mittagessen und Auswertung am NA
2. Bewegungs- und Ernährungstag mit dem Projekt Schtifti
3. Umgang mit (Schul-)Stress und Druck
4. Manieren, Empathie und Stil- Was hat das mit meiner Gesundheit zu tun?
5. Neue Freiheiten - Lust und /oder Frust mit dem Erwachsen werden
Ausserdem:
- rauchfreie Schulhausanlage
- gesunde Pausenverpflegung (durch die Schule angeboten und organisiert)
- Möglichkeit für gesunde Mittagsverpflegung (Aufenthaltsraum mit Küche, Herd, Mikrowellenofen...)
- regelmässiges Wassertrinken wird gefördert und unterstützt, Süssgetränke sind im Schulzimmer verboten
- Gepflegte Umgangssprache wird vorgelebt und erwartet, allenfalls korrigiert
- Möglichkeiten zur aktiven oder passiven Erholung werden angeboten (Pausenpark direkt am See)
Geplante Evaluation
Feedback nach jedem Anlass schriftlich und mündlich.
Die Ziele werden nach jedem einzelnen Tag vom ganzen Lehrerteam ausgewertet.
1. Haben wir die gesteckten Ziele erreicht?
2. Sollen wir in der nächsten Teamsitzung grundlegend darüber diskutieren?
3. Bemerkungen
Auswertung für SchülerInnen
"Jetzt fühle ich mich..."
"Jetzt denke ich..."
"Das will ich noch dem/der TrainerIn sagen..."
Das war super, würde ich wieder machen...
Das hat mir nicht gefallen, kann man weglassen...
Mein pers. Eindruck von diesem Tag ist:...
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
An der BWS, die eine sehr heterogene Schülerschaft hat, versuchen wir dem Prinzip der Chancengleichheit so nahe wie möglich zu kommen. Soziale und kulturelle Herkunft, Geschlecht und bisherige Schulbildung der Jugendlichen spielt für ihr Handeln eine wichtige Rolle. Wir diskutieren über verschiedene Handlungsstrategien, erkennen Unterschiede an und betonen vor allem Gemeinsamkeiten. Bewusst fördern wir die Neugier für Neues und Unbekanntes und das gegenseitige Verständnis. Wir erwarten von allen Schülern gleichermassen, dass sie ihr Handeln und die daraus resultierenden Folgen reflektieren und Schritt für Schritt Verantwortung übernehmen. Die Gruppen, die sich jeweils an diesen Tagen von einem zum anderen Workshop begeben, sind so zusammengestellt, dass sie in Bezug auf Herkunft der Teilnehmenden und deren Geschlecht bewusst bunt gemischt sind. Zudem werden die Gruppen jedes Mal neu und unter allen anwesenden Sch. eingeteilt, sodass die Lernenden sich jedesmal neu kennenlernen und neue Kontakte knüpfen können.
Empowerment
Viele Jugendliche stehen schon bald auf eigenen Füssen und müssen sich in der Gesellschaft und Arbeitswelt zurecht finden. Durch die Stärkung des Selbstwertgefühls und die Aneignung eines Handlungsrepertoirs erfahren sie, dass Eigenverantwortung sie langfristig weiterbringt. Durch das Förden von Fähigkeiten, sich in unserer Gesellschaft selbssicherer und bewusster zu bewegen, werden die Teilnehmenden besser integriert und haben es leichter, sich im Alltag zu bewegen.
Partizipation
Berufswahl und Berufsfindung wird an unserer Schule sehr intensiv betrieben, dadurch haben alle Lehrpersonen der BWS auch eine sehr wichtige Begleiter - und Beraterrolle. Durch diese Nähe öffnen sich die Jugendlichen, sprechen offener, stellen wichtige Fragen. In unseren Spezialtagen versuchen wir auf solche Fragen, gemeinsame Anworten zu finden. Da die 5 Tage auf das ganze Schuljahr verteilt sind, sind wir flexibler, können wir Aktuelles einbauen und Dringendes aufgreifen. Bedürfnisse der SchülerInnen werden wahrgenommen, zusammengetragen und Schwerpunkte des Erfahrenen sind die Inhalte der einzelnen Projekttage. Selbsverständlich sind die Thementage im Team abgesprochen und enthalten eine inhaltliche Steigerung im Verlaufe des Schuljahres.
Langfristigkeit
Nach dem Motto: "Steter Tropfen höhlt den Stein".
Die Veränderung wird im Alltag regelmässig übergeprüft, indem wir die ganze Schulhausatmosphäre spüren und die Lernenden immer wieder auf positive Veränderungen ansprechen. Indem diese erleben, dass es ihnen in einem gesunden Umfeld besser geht, sind sie auch bereit, etwas dafür zu tun und sich für positive Werte einzusetzen. So wird z.B. die Aula, welche ein regelmässiger Aufenthaltsraum für unsere Jugendlichen ist, wo sie auch essen können, je nach Jahreszeit von den SchülerInnen der Hauswirtschaftsklasse geschmückt und mit Tischdekorationen versehen. Wir haben kaum Beschädigungen und die Lernenden setzen sich gegenseitig dafür ein, dass alles sauber und ganz bleibt. Im Turnus räumt und putzt jede Klasse nach der Mittagspause die Aula. Auf Klassenebene werden im täglichen Unterricht die Gesundheitsthemen der Projekttage wieder aufgenommen und vertieft.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
- Die Lernenden werden von Spezialtag zu Spezialtag immer ein bisschen stärker in ihrer Persönlichkeit gefordert
- Spezialtage finden jedes Mal an einem anderen Wochentag statt, sind somit mitten im Schulalltag verankert.
- Themen sprechen unsere Lernenden an. Die Inhalte sind aktuell und relevant für unsere SchülerInnen
- Zugang zu Themen findet unverkrampft, vertrauensvoll und auch mit Humor statt, bestimmt nicht mit dem Drohfinger
Wir nehmen wahr, dass es den Lernende in einem angenehmen Umfeld besser geht und sie auch bereit sind, etwas dafür zu tun und sich für positive Werte einzusetzen. Die Schulhausatmosphäre ist gut und fröhlich, der Umgang unter den Schülern respektvoll und gegenüber der Lehrerschaft korrekt. Mutwillige Sachbeschädigungen finden praktisch keine statt und die Lernenden korrigieren sich selber untereinander wenn etwas nicht richtig läuft. Z.B. "Heb deinen Abfall auf und räum ihn in den Abfalleimer; putz den Tisch; versorg das Material; schieb deinen Stuhl unter den Tisch..."
Strategien und Massnahmen
ICH -> MEINE GEWOHNHEITEN -> MEINE KLASSE -> MEINE SCHULE -> MEINE MITMENSCHEN -> MEINE GESELLSCHAFT -> DIE GESELLSCHAFT UND ICH
1. Teambildung
(Kennenlernen, die Klasse = ein Team)
2. Bewegung und Ernährung
("Ich und meine Gewohnheiten", alle BWSler)
3. Umgang mit Stress und Druck
("Wir sitzen alle im selben Boot", alle BWSler)
4. Empathie, Stil und Manieren
("Ich und die Anderen", alle BWSler)
5. Neue Freiheiten - Lust und Frust mit dem Erwachsen-werden
("Ich übernehme Verantwortung in der Gesellschaft", alle BWSler)
Stärken
- Lernende sehr motiviert
- Lehrerschaft sehr motiviert, hat Spass an der Durchführung, jeder einzelne kann seine Stärken einbringen
- Spezialtage im Jahresprogramm verankert
- aufbauend für alle Teilnehmenden (siehe Strategien und Massnahmen)
- Zusammenhang zwischen den einzelnen Tagen
- wir, die BWS als ein Team
- Gegenwarts - und Zukunftsbedeutung für alle
- Spezialtage in den Schulalltag eingeflochten und sinnvoll übers Schuljahr verteilt
- Zusammenhang zwischen den einzelnen Tagen, logische Abfolge und Steigerung der themen
Schwächen
- Die Mittagszeit muss mind. 45-50 Min. dauern. Alles andere ist nicht gesund.
- Infrastruktur eingeschränkt
-kein eigenes Schulhaus - (sind in einem Bürohaus eingemietet), keine Schulküche, keine Sporthalle, kleine Aula -> alles muss in einem riesigen Spagat unter einen Hut gebracht werden
- über 100 SchülerInnen -> Möglichkeiten der Durchführungsarten eingeschränkt -> Parcours eignet sich am besten
- Sch. können nicht selber wählen sondern müssen eingeteilt werden