Partizipative Pausenplatzgestaltung


Allgemein
Projektleitung
Kontaktlehrperson
Kurzbeschreibung
Partizipative Pausenplatzgestaltung
Ein Pausenplatzprojekt von Kindern für Kinder
Beschreibung
Alle Schülerinnen und Schüler (SuS) des Schulhauses Wyden gesatalten mittels den Gefässen der Klassenräten sowie der Volversammlung (VV) den Prozess der Pausenplatzgestaltung, dessen Nutzung, sowie Umsetzung neuer Pausenplatzkonzepte aktiv mit.
Zeitrahmen
Frühling 2018 - Sommer 2019
Projektbegründung
Ausgangslage
Das Schulhaus Wyden ist eine AdL-Schule. Ein wichtiger Bestandteil dieses pädagogischen Konzeptes ist die Vollversammlung (VV). Diese ist fix im Schulprogramm des Schulhauses Wyden verankert und Teil des Schulalltags. Die Vorbereitungsgruppe (VBG) ist ebenfalls ein wichtiges Kommunikationsorgan, welches sich aus delegierten SuS aus jeder Klasse zusammensetzt. Ziel ist es, die Partizipation der SuS im Rahmen des obligatorischen Klassenrates und der mehrmals jährlich stattfinden Vollversammlung zu fördern. Das vorliegende Projekt ist im Rahmen des Klassenrats bzw. der VV entstanden.
Von den Kindern wurde das Anliegen der Pausenplatzumgestaltung via dem Gefäss VV angebracht, welchem wir mit diesem Projekt nachgehen.
Aus Sicht der Gesudnheitsförderung stehen zwei Punkte im Vordergrund:
1.) Partizipation ist ein grundlegendes Element der Gesundheitsförderung und als Gelingensbedingung eines nachhaltigen Projekts elementar. Das Projekt ist aus der Partizipation der SuS heraus entstanden. Diese wird weiterhin die Basis für die Umsetzung des Projekts darstellen.
2.) Der zweite Punkt bezieht sich auf spezifische Aspekte der psychosozialen Gesundheit der SuS. Der Pausenplatz ist ein wichtiges Element im Schulalltag und die Pause für die Kinder ein enorm wichtiges soziales Setting. Dieses so zu gestalten, dass sich alle Kinder wohlfühlen, Konflikten vorzubeugen und Anreize für soziale Interaktionen in Form von Spielen zu schaffen, ermöglicht eine positive Entwicklung im Bereich psychozialer Gesundheit.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Der Pausenplatz des Schulhauses Wyden ist in partizipativer Form mit und für die SuS anregend gestaltet. Es besteht ein breites Spielangebot, das von den SuS nachhaltig aktiv genutzt wird. Dieses setzt sich aus bereits vorhandenen Spielen, sowie neu erworbenen zusammen. Teil des Projektes ist es, partizipativ zu klären, welche Bedürfnisse SuS im Gestaltungsraum Schulhof (Pausen, Bewegung und Spiele) haben und welche Anschaffungen und technische Anforderungen damit verbunden sind. Auf der Prozessebene ist folgendes Ziel relevant: Mittels dem Gefäss der VBG, Klassenräte und VV werden Entscheidungsprozesse angeleitet und durchgeführt. Die Projektgruppenmitglieder der VV leiten den Projektprozess und sorgen für eine enge Kommunikation zwischen Klassenräten, Lehrpersonen und der VBG um die Entscheidungsprozesse effizient zu führen. Durch den partizipativen Prozess wird die Selbstwirksamkeit der SuS gestärkt. Dank der Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse fühlen sie sich auf dem neu gestalteten Pausenplatz wohl.
Strategien und Massnahmen
•Die Planung und Umsetzung des Projekts geschieht partizipativ. In verschiedenen Phasen des Projekts werden SuS in der Lösungsentwicklung - beispielsweise mit angeleiteten Diskussionen im Klassenrat - einbezogen. Das Projekt wird danach ausgerichtet und laufend angepasst.
Die Nachhaltigkeit wird mittels einer verlängerten Pause für alle Kinder des Schulhauses, die 1 x pro Quartal stattfindet, gesichert. Dabei stehen die neu erworbenen Spiele im Zentrum und werden von den SuS genutzt.
•Mit den SuS werden Regeln erarbeitet, welche die Basis schaffen für ein konfliktfreies gemeinsa-mes Nutzen der Spielangebote. Diese werden evaluiert und gegebenfalls angepasst.
•Es werden Spiele angeschaft bzw. mit den SuS geschaffen, welche es bis jetzt auf dem Pausen-platz nicht gibt. Diese sind ebenfalls sichtbar gemacht.
Geplante Evaluation
Umfragen bei den SuS bezüglich Häufigkeit der Nutzung der neuen Angebote, sowie deren Wohlbefinden bezüglich Pausengestaltung geben Aufschluss über die Nachhaltigkeit und Wirkung der partizipativen Pausenplatzgestaltung. Die Umfrage wird nach der ersten verlängerten Pause in mündlicher Form mittels des Gefässes des Klassenrats durchgeführt.
Letzteres wird ebenfalls eingesetzt um Anliegen bezüglich Pausenplatznutzung aufzugreifen, Unstimmigkeiten wie Regelmissachtungen o.Ä zu thematisieren und zu diskutieren und allenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Die SuS bekamen zu verschiedenen Zeitpunktes des Prozesses die Möglichkeit ihre persönlichen Wünsche bezüglich Pausenplatzgestaltung anzubringen. Beispielsweise enstand ein "Ram-melplatz", für dessen Entstehung sich mehrheitlich Jungen einsetzten.
Empowerment
Das Gefäss des Klassenrates ermöglichte den Kindern ihre Bedürfnisse zur Pausenplatzgestaltung zu äussern, Gelingensbedingungen wie Regeln zu diskutieren, mit anderen SuS sowie mit Lehrpersonen zu verhandeln. Sie konnten ihre Wünsche bezüglich Anpassungen und Veränderun-gen anzubringen, welche berücksichtigt und umgesetzt wurden. Die VGB Gruppe erhielt mittels einer Lehrperson Coachings wie die Entscheidungsprozesse in den Klassenräten angeleitet und gelingen.
Partizipation
Bei der Pausenplatzgestaltung handelt es sich um ein partizipatives Projekt. Die SuS (siehe Aus-führungen "Empowerment") sowie Lehrpersonen wurden in alle einzelnen Schritte der Entscheidungsprozesse miteinbezogen. Diese umfassten:
- Auswahl der Spielangebote
- örtliches Festlegen der Ruhe- sowie Rammelzone auf dem Pausenplatzareal
- Erarbeitung und Anpassung der Regeln für die Zonen
Die Lehrpersonen wurden mittels Anträgen in Schulkonventen partizipativ miteinbezogen und konnten ihre Meinungen, Bedenken etc einbringen.
Langfristigkeit
Mit der hohen Gewichtung der Partizipation ist zunächst sichergestellt, dass sich die Veränderungen an den Bedürfnissen der SuS orientieren. Dies stellt eine gute Voraussetzung dafür dar, dass der Pausenplatz langfristig von den SuS aktiv genutzt wird. Die Evaluation kann weiter dazu beitragen allenfalls nötige Anpassungen vorzunehmen um die Angebote weiterhin für alle SuS attraktiv zu halten. Die 1 x pro Quartal stattfindende verlängerte Pause soll die Nutzung der Angebote weiter sicherstellen.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Der Pausenplatz verfügt über sichtbare Veränderungen und grundlegende Neuerungen. Nebst Anschaffungen von Spielen ergaben sich durch den Projektprozess spezifische Pausenplatzzonen "Ruhezone" und "Rammelplatz", welche von den SuS genutzt werden. Diese Neuerungen waren zum Zeitpunkt der Zielformulierung nicht zu erwarten und gehen über ein erweitertes Spieleangebot hinaus. Dies zeigt eine "echte" Partizipation, da die Bedürfnisse der SuS wahrgenommen und nach ihren Vorstellungen umgesetzt wurden. Bezgülich Nachhaltigkeit ist es wichtig die einzelnen Bereiche zu evaluieren und allenfalls weitere Anpassungen vorzunehmen um die Langfristigkeit gewährleisten zu können. Bezüglich Prozessebene konnte nach einem ungünstigen Start (siehe Schwächen des Projekts) die partizipative Umsetzung erfolgreich durchgeführt werden.
Strategien und Massnahmen
Der partizipative Prozess hat die Ziellerreichung klar unterstützt und wirkt sich positiv auf die Nutzung der Angebote aus. Die Erarbeitung der Regeln war ein ganz zentraler Aspekt bezüglich Gelingen der neuen Angebote. Die Mega Pause unterstützt des Witeren die langfristige Nutzung der einzelnen Bereiche des Pausenplatzes. Das Aufstocken der personellen Ressourcen der Projektgruppe hat sich positiv auf die Planung und Durchführung der Entscheidungsprozesse ausgewirkt, was sich wiederum positiv auf den Prozessverlauf auswirkte.
Stärken
Die Prozessführung mittels verschiedener Gefässe und das enge und klare Timing bei Entscheidungsprozessen haben dazu geführt, dass der Projektprozess zu jedem Zeitpunkt für SuS wie auch für LP aktuell und daher bedeutsam war. Es wurden des Weiteren personelle Ressourcen aufgestockt und bereits bestehende Gefässe und Abläufe genutzt und weitergeführt, was sich positiv auf den Prozessverlauf auswirkte. Der zentrale Aspekt der Partizipation führte zu grossem Interesse am Projekt bei der Zielgruppe. Die institutionalisierte Gefässe wurden zur Zielerreichung genutzt und dadurch gefestigt.
Schwächen
Das Projekt war zu Beginn zu stark an eine Person gekoppelt, zu wenig "institutionalisiert". Die Übergabe und "Wiederbelebung" des Projekts erforderte viel Aufwand und sorgfältiges Vorgehen. Durch fehlende personelle Ressourcen zu Beginn und Ausfall der Leitung kam es zu langen Unterbrüchen, was sich negativ auf die Bedeutung und Aktualität des Projektes auswirkte. Die Entscheidungsprozesse dienen des Weiteren durch die hohe Partizipation zwar der Langfristigkeit, können jedoch langwierig sein und Geduld erfordern.
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Fotos
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