K o n z e n t r a t i o n
Zeitrahmen
Januar 17 - April 18
Ausgangslage
Wir Lehrpersonen der Primarschule Rebacker stellten in den vergangenen Jahren fest,
dass in unserem Unterricht unsere SuS
• sich schwertun, bei Unterrichtsbeginn, nach Pausen aber auch generell, sich auf den Unterrichtsgegenstand zu fokussieren.
• Mühe haben, ihre Konzentration über eine altersgemässe Zeitdauer hinweg aufrecht zu erhalten.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
SuS können angeleitet und zunehmend selbständig ihre Konzentration generieren
und über einen altersgemässen Zeitraum hinweg aufrechterhalten.(Jahrgangs-Zeittabelle)
Sie verfügen über die Kompetenz (=Wissen, Können,Wollen),
Impuls- und Selbstkontrolle auszuüben.
Sie sind in der Lage, bei Unterrichtsbeginn, nach Pausen aber auch generell, sich auf den Unterrichtsgegenstand zu fokussieren.
LPs sind sowohl in der Lage, gezielt einzelne Impulse im Unterricht zu setzen, welche konzentrationsfördernd sind, als auch (mit Begleitmassnahmen) ein aufbauendes Konzentrationstraining mit einer Gruppe über einen längeren Zeitraum hinweg zu realisieren.
Strategien und Massnahmen
• LP erfahren in einem Referat die nötigen Hintergrundinformationen
• LP lernen in einem Workshop verschiedene praktische Möglichkeiten für ihren Unterricht kennen
• Freiwillige KLPs erhalten für intensives Umsetzungsprojekt zusätzlichen Hilfsmitteln und
Begleitung für 2 Monate
SuS können angeleitet von LPs und zunehmend selbständig
• zu sich kommen (Übungen für die Selbstwahrnehmung,Impulskontrolle, Kennenlernen
von hilfreichen und wirksamen Übungen und Verhaltensweisen)
• zentriert und bei sich sein (Selbstkontrolle ausüben)
• und bleiben (über einen altersgemäss angemessenen Zeitraum)
• aus sich heraus handeln
Geplante Evaluation
Die Lehrpersonen, welche das Intensivtraining durchführten, wurden mittels eines Fragebogens am Anfang und am Ende des Trainings befragt. Die teilnehmenden Sus wurden vor und nach jeder Trainingseinheit (welche ein bis mehrmals wöchentlich stattfand) zur schriftlichen Selbsteinschätzung auf einer Skala aufgefordert. Zusätzlich wurden sie mittels eines ausführlichen Fragebogens zu Beginn des Intensivtrainigs, nach ca. 3-4 Wochen und dann am Ende sowohl zu ihrem Prozess der Selbstwahrnehmung, ihren Beobachtungen an sich und anderen, zu ihren weiteren Zielen und ihren bisherigen Lernfortschritten befragt. Nebst schriftlichen Äusserungen wurde ihre Selbstwahrnehmung auf der Körperebene zeichnerisch festgehalten.
Sus der ersten und zweiten Klasse konnten die skalierte Selbsteinschätzung problemlos durchführen, äusserten sich zu ihren Beobachtungen, ihrem Prozess der Selbstwahrnehmung und zu ihren Fortschritten jedoch v.a. zeichnerisch und nur bedingt sprachlich.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Die Weiterbildung "Konzentration" wurde von allen Klassen-, Förder- und Fachlehrern der Primarschule Rebacker und der Tagesschule Wetzwil sowie der Kindergartenlehrpersonen besucht.
Die Inhalte sind für alle egal welcher sozialen, ethnischen und religiösen Herkunft geeignet.
Empowerment
Die Sus erwarben Bewusstsein für die Wahrnehmung ihrer Aufmerksamkeit im Unterricht, in Prüfungen und in ihrem Lernen und vielfältige Kompetenzen in der Selbststeuerung und dem Aufbau ihrer Konzentration.
Partizipation
Die LPs bekamen eine theoretische Einführung sowie diverse praktische Inputs zur Umsetzung mit den SuS.Sie konnten selbstbestimmt sich in diejenigen Materialien vertiefen, die ihnen geeingnet und hilfreich erschienen.
Fürs freiwillige Teilnehmen am Umsetzungsprojekt (Intensivtraining Konzentration) erhielten sie zusätzlich Begleitung (2 Gruppentreffen zum Austauschen und individuelle Termine, auf Wunsch Einführung des Themas in der KLasse),wo Interaktion gefragt war, sowie diverse Materialien und zusätzliche Ideen in Buchform und digital.Auch da konnten sie individuell entscheiden, welche Formen und Inhalte ihnen für ihre Situation geeignet erschienen und wie und wann sie sie einsetzen wollten.
Langfristigkeit
Unsere Lehrpersonen konnten ihr persönliches Repertoire erweitern, welches sie tagtäglich in ihrem Unterrichten einsetzen.Sie wurden durch die Weiterbildung generell sensibilisiert auf diese Thematik und mögliche Umsetzungsvarianten.
Sus, welche am Intensivtraining teilnehmen konnten, zeigten in ihren Rückmeldungen eindrücklich, dass sie grundlegende und hilfreiche Kompetenzen bezüglich ihrer Selbstwahrnehmung und Selbststeuerung in (schulischen) Lernsituationen erwerben konnten. Diese einzusetzen ist ihnen inzwischen wichtig geworden und sie wollen dranbleiben und setzen sie in ihrem Alltag weiterhin erfolgreich ein.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Alle LPs wurden in die Thematik und ihre Umsetzung an der schulinternen Weiterbildung eingeführt.
Diejenigen, welche das Intensivtraining durchführten, konnten Erfahrungen sammeln für weitere Durchführungen und sahen die Erfolge bei den SuS.
Die teilnehmenden SuS äusserten sich in den schriftlichen Befragungen ausführlich über ihre Fortschritte und ihren Bewusstwerdungsprozess, der ein massgeblicher Teil des Erfolges ausmacht.
Über 80% der Sus berichteten über Kompetenzzuwachs und konnten ihn praktisch erläutern!
Strategien und Massnahmen
Die Zweigliederung in eine Basisveranstaltung mit anschliessend freiwilliger Teilnahme an der begleiteten intensiven Umsetzung hat ermöglicht, dass alle LPs grundsätzlich profitierten und dann abhängig von ihrer momentanen Situation sich für eine zeitintensivere oder moderatere Vorgehensweise entscheiden konnten.
Stärken
Es handelte sich um ein aktuelles Thema, das alle LPs in irgendeiner Form betrifft (stufenübergreifend).
Die LPs konnten nach der Einführung sofort mit der niederschwelligen Umsetzung beginnen oder nach kurzer Selektionsphase mit den vorbereiteten Materialien das Intensivtraining starte.(zeit- und ressourcenschonend).
Die Kinder im Intensivtraining reagierten positiv, da es sie im Alltag sehr betrifft. Durch diese Betroffenheit machten sie gut mit und profitierten dank des gesteuerten Befragungsprozesses mit Bewusstseins- und Kompetenzzuwachs.
Schwächen
Für den zweiten Teil, das Intensivtraining, war persönlicher und zeitlicher Einsatz gefragt. Da viele unserer LPs zeitlch stark unter Druck sind mit diversen Spezialthemen, stand dies ihrer Teilnahme im Wege.
Ungünstig war auch, dass die Referentin ein knappes Zeitfenster hatte und der Theorieteil länger als erwartet ausfiel.So verkürzte sich die Zeit fürs Ausprobieren diverser Anwendungsmöglichkeiten, was von vielen als Ungleichgewicht empfunden wurde.