Präventionsprojekt - "Auf ins Leben aber richtig"
Kurzbeschreibung
Die ganze Sekundarschule taucht ins Thema Prävention ein
Beschreibung
Alle Klassen der Sekundarschule werden durch die Lehrerschaft und externe Fachleute über verschiedenen Präventionsthemen informiert. Es werden Themen erarbeitet, diskutiert und vertieft.
Zeitrahmen
jährlich 2.5 Tage vor Ostern
Ausgangslage
Die Präventionswoche fand seit Jahren im 1. und 2. Jahrgang der Sekundarschule unabhängig voneinander statt. Der 3. Jahrgang genoss keine spezifische Präventionswoche mehr. Jedes Jahr gleisten die Klassenlehrpersonen der jeweiligen Jahrgangsteams die Präventionswochen neu auf. Dies fand in den Jahrgangsteam-Sitzungen statt. Zum Teil wurden die Fachlehrpersonen mitein-bezogen oder aber der Unterricht lief in einigen Fächern wie Sport und Musik wie gewohnt weiter. Das erschwerte die Planung dieser Woche extrem, da man nicht ganze Tage einplanen konnte, sondern immer wieder Rücksicht auf den gegebenen Stundenplan nehmen musste.
Die Sitzungen gestalteten sich z.T. recht schwierig, da jedes Jahr vieles neu besprochen wurde: z.B. welche Themen man aus dem grossen Fachbereich genau unter die Lupe nehmen wollte. Bis anhin wurde im 1. Jahrgang das Thema "Sucht" besprochen und im 2. "Liebe und Sexualität".
Da die beiden Präventionswochen die Klassenlehrpersonen stark in Anspruch nahmen und jedes Jahr dieselben Diskussionen geführt wurden, fand ich als KLP, dass man diese Wochen als Schule ganz neu planen und organisieren sollte. Die AG Gesundheit wird dieses Projekt für das nächste Schuljahr 2017/2018 unter dem Aspekt des Schulprogramms, der Entlastung der Klassenlehrper-sonen und der Stärkung von Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit der Schülerschaft in Angriff nehmen.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
•Ein verbindliches Spiralcurriculum zu folgenden Themen:
- Sucht und Drogen, - Liebe und Sexualität, - Körperwahrnehmung, - Mediation, - Gruppendruck, - Selbstverletzendes Verhalten, - Suizid, ist für die Schule erstellt.
•Die Kompetenzen der Lehrerschaft zum Thema Selbstverletzung werden an einer zusätzlichen Weiterbildung ergänzt und vertieft.
•Die Kompetenzen der Lehrerschaft zu einem spezifischen Thema, welches die AG Gesundheit evaluiert, werden alle zwei Jahre durch externe Fachleute ergänzt und vertieft.
•Die Settings sind so gestaltet, dass die Lehrerschaft entlastet ist.
•Die Settings für die Schülerschaft sind so gestaltet, dass sie die grundlegenden Kompetenzen im jeweiligen Thema erwerben. Zudem können die Sus durch die Förerung der Eigenaktivität richtig ins Thema eintauchen, so dass das Verständnis füreinander steigt.
•Die Tage sind so gestaltet, dass alle drei Jahrgänge der Schule einbezogen sind.
•Die Eltern sind mit einem Elternabend in das Projekt miteinbezogen
•Das Projekt wird 2 ½ Tage vor Ostern durchgeführt und evaluiert.
•Das Projekt ist im Jahresplan der Schule verankert und findet immer 2 ½ Tage vor Ostern statt.
Strategien und Massnahmen
•Die AG Gesundheit arbeitet einen Vorschlag eines Präventionskonzepts für die drei Jahrgänge aus. Dies wird an einer Schulkonferenz präsentiert und darüber abgestimmt, ob dieses Konzept angenommen wird oder nicht.
•Die Lehrerschaft erhält eine Weiterbildung und Vertiefung zum Thema Suizidalität bei Jugendlichen und Selbstverletzendem Verhalten.
•Jede Lehrperson kann sich selber ein Thema, aus dem vorgegebenen Themenkatalog aussuchen und dies an einem Jahrgang unterrichten.
•Die Suchtprävention Affoltern am Albis (Supad) unterstützt die AG Gesundheit in ihrem Vorgehen.
•Die AG Gesundheit informiert die SK alle 3 Monate über ihre Planung und Fortschritte.
•Die AG Gesundheit erstellt Unterlagen zu den verschiedenen Präventionsthemen, welche auf dem Schulserver abgelegt sind und für den Unterricht verwendet werden können.
•Der AG Gesundheit organisiert einen Elternabend mit verschiedenen Themenschwerpunkten,welche von Fachleuten an verschiedenen Workshops präsentiert werden.
•Die Schülerinnen und Schüler können an Hand eines Wettbewerbs den neuen Namen dieser Präventionstage bestimmen und werden so bereits involviert.
Geplante Evaluation
Während den Präventionstagen wird eine Lehrperson die Aufgabe eines Interviewers haben, welcher die Stimmung im Schulhaus einfängt. Der Interviewer schneidet die verschiedenen Meinungen oder Aussagen der Schülerinnen und Schüler und der Lehrerschaft zu einem kurzen Video zusammen. Dadurch erhalten wir bereits einen ersten Eindruck, wie die Präventionstage wahrgenommen wurden. Zudem verwenden wir es als Einstieg für die Evaluation in den Klassen.
Die Schüler-Evaluation findet über einen Auswertebogen innerhalb der Klasse statt.(siehe Anhang)
Die Lehrerschaft wird anschliessend an die Präventionstage bei einem gemeinsamen Mittagessen über Stärken und Schwächen des Projekts befragt.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Die Jugendlichen werden für diese „besonderen Tage“ im Klassenverband unterrichtet. Dort besteht ein Vertrauensverhältnis innerhalb der Klasse. Für schwache Schülerinnen oder Schüler mit Migrationshintergrund stehen 2 Heilpädagogen zur Verfügung. Gewisse Themen wie Körper-wahrnehmung werden geschlechter getrennt durchgeführt. Neu werden nun auch die Jugendlichen der 3. Oberstufe einbezogen. Sie können mit Hilfe von externen Fachpersonen gewisse Themen vertiefen und an neue Präventionsthemen herangeführt werden.
Empowerment
Die Lehrerschaft vertieft mit einer Weiterbildung zum Thema Suizidalität bei Jugendlichen und Selbstverletzendem Verhalten ihr Wissen in diesem Bereich. Die Schule wird durch externe Fachleute unterstützt, welche spezifische Inputs mit der Schülerschaft vornehmen. Durch diese Schulung der Schülerschaft werden die Schülerinnen und Schüler sehr lebensnah in das Thema einbezogen und sensibilisiert. Die an den Präventionstagen aufgebauten grundlegenden Kompetenzen können von den Lehrpersonen auch im Schulalltag weiter vertieft werden.
Partizipation
Die Schülerschaft wird mit einem Namenswettbewerb auf das kommende Projekt hingewiesen. Im Schülerparlament wird über den Wettbewerb informiert. Die Klassen können Vorschläge für einen neuen, frischen Namen für die Präventionswoche einreichen. Die AG Gesundheit agiert als Jury und wählt den besten Namen aus. Wenn das Projekt einmal lanciert ist, besteht auch die Möglich-keit mit Wahlmodulen für die Schülerschaft zu arbeiten. Dafür muss das Projekt aber erst einmal Fuss gefasst haben.
Zudem kann jede Lehrperson aus den entstandenen Themenschwerpunkten, welche in der AG Gesundheit entstanden sind, sich ein Thema welches sie interessiert auswählen. Das ausgewählte Thema wird für einen Jahrgang vorbereitet und in diesem unterrichtet. Für die Ausarbeitung der diversen Themen hat die AG Gesundheit passendes Material von der SUPAD ausgeliehen und der Lehrerschaft zur Verfügung gestellt.
Die AG Gesundheit organisiert zu einem Themenschwerpunkt, welcher durch die Arbeit am Projekt entstanden ist, einen Elternabend. Die SUPAD unterstützt die AG dabei.
Langfristigkeit
Durch das Projekt wird der Prävention einen grösseren Stellenwert im Schuljahresprogramm zugeordnet. Durch das Erarbeiten eines Leitfadens und eines Grundgerüsts besteht die Möglichkeit Bewährtes weiter zu verfolgen und Altbackenes zu verabschieden. Es können jedes Jahr verschiedene Themen ausgetauscht und durch aktuellere ersetzt werden. Es können auch Themen, die an der Schule aktuell sind, eingearbeitet werden.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Die von uns gesteckten Ziele wurden bis auf das Spiralcuricculum komplett erreicht.
Die verwendeten Materialien und die Unterrichtsplanungen müssen noch themengerecht auf dem Schulserver abgelegt werden. Zudem muss das Spiralcuricculum noch besser ausgearbeitet werden. Das heisst, die Absprachen der Lehrpersonen, welche das gleiche Thema im 1. Jahrgang einführen und im 2. Jahrgang vertiefen müssen noch verbessert werden.
Strategien und Massnahmen
Es hat sich bewährt, dass die AG Gesundheit die Planung und Organsation inne hatte. Das Gremium hat den Stundenplan sowie die Fachleute organisiert. Dadurch wurde der grösste Teil der LP's stark entlastet. Durch das stetige Informieren an den Schulkonferenzen, wurde das ganze Lehrerteam ins Boot geholt. Durch die freie Wahl der Themen, welche die Lehrpersonen den Sus vermitteln sollten, waren die LP's motivierter.
Stärken
Eine der Stärken vom Projekt ist, dass alle Lehrpersonen nur ein Thema vorbereiten und unterrichten mussten. Dadurch waren fast alle Lehpersonen sehr entspannt und es herrschte eine gute Stimmung in der Schule. Eine weitere grosse Stärke des Projekts war die gute Organisation. Die Lehrpersonen mussten nichts selber organisieren, dies hat alles die Projektgruppe übernommen. Dadurch waren die Lehrpersonen noch stärker entlastet.
Die Schülerschaft war durch den Einbezug von Fachleuten und Themen die sie angesprochen und interessiert haben hoch motiviert. Wir haben auch viele positive Rückmeldungen von den Fachleuten erhalten, welche gerne mit uneren motivierten und interessierten Jugendlichen gearbeitet haben. Ein weiterer Vorteil war, dass sich die ganze Schule mit Schülerschaft und Lehrperonen nur mit dem Thema Prävention über die drei Tagen beschäftigt hat. Dadurch konnte man richtig ins Thema eintauchen.
Schwächen
Für gewisse Themen wie Yoga waren die Anzahl an SchülerInnen und Schülern zu gross.
Die Lehrpersonen mit den selben Themen im 1. und 2. Jahrgang müssen sich noch besser ab-sprechen. Nicht alle Themen sind bei der Schülerschaft gleich gut angekommen. Man könnte pro Jahrgang sicher ein Thema auswechseln. Der gemeinsame Start in der Turnhalle muss noch bes-ser druchdacht sein, damit man alle Schülerinnen und Schüler besser für die Aktivierungsübungen abholen kann. Es sollten für die Lehrpersonen mehr freie Zimmer zur Verfügung stehen, in denen Sie ruhig arbeiten und vorbereiten können.