Unsere Schule bewegt - körperlich, geistig und emotional
Kurzbeschreibung
Die Sekundarschule Winterthur-Stadt geht das Thema Gesundheit umfassend an. Jede Klasse erarbeitet am Gesundheitstag+ ein für sie jeweils aktuelles, selber gewähltes Gesundheitsthema und beschreibt ihre Aktivitäten und Erkenntnisse im Gesundheitsleitfaden "Unsere Schule bewegt: körperlich, geistig und emotional".
Beschreibung
Jede Klasse unserer Schule befasst sich am Gesundheitstag+ mit ihrem selber gewählten Gesundheitsthema. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse stellen die Klassen der Schule in einem attraktiv gestalteten, anregenden Beitrag für den Gesundheitsleitfaden (Broschüre) zur Verfügung.
Dieser Gesundheitsleitfaden führt die Klassen und die Einzelschülerinnen und Einzelschüler nun an eine Vielfalt von Gesundheitsthemen heran, begleitet sie über Monate und leitet sie zu einem gesunden Verhalten an. So erreichen wir eine möglichst grosse Langfristigkeit.
Zeitrahmen
1 Tag - und die folgenden Wochen und Monate ...
Ausgangslage
In den vergangenen drei Jahren arbeiteten wir im Rahmen von Gesundheitshalbtagen. Unsere Schülerinnen und Schüler durchliefen zweimal jährlich einen intensiven, vielfältigen Unterrichts-Parcours. Sie konnten von reichhaltiger Information profitieren und damit ihr eigenes Verhalten reflektieren.
Neu verstehen wir die Gesundheitsförderung als umfassenden, nachhaltigen Prozess. Sie ist im Schulalltag spürbar und wird bewusst gepflegt. Dazu erarbeiten die Klassen an einem Gesundheitstag+ jährlich den Leitfaden "Unsere Schule bewegt – körperlich, geistig und emotional". Der Namenszusatz "+" bedeutet, dass wir in den folgenden Wochen und Monaten bewusst umsetzen, was unser Leitfaden vorgibt.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Das Projekt beeinflusst das Gesundheitsverhalten unserer Schülerinnen und Schüler positiv und nachhaltig. Es fördert die persönliche Verantwortung der Schülerinnen und Schüler für ihre Gesundheit.
Die SuS kommen ausgeschlafen zur Schule.
Die Schülerinnen und Schüler wissen Bescheid über den Einfluss von Ernährung und Bewegung auf ihre Gesundheit und handeln danach.
Die SuS verzichten auf eine stark zucker- und fetthaltige Pausenverpflegung. Danach richtet sich auch das Angebot des Pausenkiosks.
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass ihre Gefühlswelt ein entscheidender Gesundheitsfaktor ist.
Sie setzen sich mit ihrem persönlichen Risiko- bzw. Suchtverhalten und möglichen Folgen auseinander.
Sie kennen den Unterschied zwischen Genuss und Sucht und handeln danach.
Sie gestalten ihre Pausen bewegt und entspannt.
Die Ping-Pong-Tische auf dem Pausenplatz werden stärker genutzt.
Das Geschrei und die nervöse "Umher-Rennerei" in den Gängen während kurzer Pausen nimmt ab.
Strategien und Massnahmen
Jährlich wiederkehrende Gesundheitstage+ machen stets neue Aspekte der Gesundheit bewusst. Sie vermitteln ein ganzheitliches Gesundheitsbewusstsein.
Jede Klasse wählt ihr Gesundheits-Thema selber. Ein Themenkatalog hilft bei der Auswahl (siehe Anhang). Die aktuelle Situation jeder Klasse, ihr Entwicklungsstand und ihre Interessen sind bei der Themenwahl entscheidend.
Die Lehrpersonen erhalten einen Grobraster zum Unterrichtsverlauf am Gesundheitstag+ .(siehe Anhang)
Die Schülerinnen und Schüler vertiefen sich in ihr Thema, indem sie es für alle anderen SuS aufbereiten und ihre Erkenntnisse schriftlich festhalten. Diese Ergebnisse der Gesundheitstage werden dokumentiert und zu einem Leitfaden (Broschüre) zusammengestellt. Der Leitfaden enthält Informationen, vor allem aber Tipps und Anleitungen zu einfachen, praktischen Übungen für den gesunden Schulalltag. Er regt Jugendliche und Lehrpersonen an, in Eigenverantwortung spezifische Aktivitäten aufzugreifen und in ihrem Alltag und Schulalltag umzusetzen.
(Auszug siehe Anhang)
Geplante Evaluation
Ein mündliches und schriftliches Feedback findet in den Klassen jährlich statt. Das SchülerInnen-Parlament evaluiert und gibt neue Impulse. Die Lehrpersonen geben bei Bedarf mündlich eine Rückmeldung und jährlich per Fragebogen. Wir holen die Elternmeinung anonym per Fragebogen ein.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Die Projektanlage ermöglicht allen Beteiligten einen individuellen Zugang.
Empowerment
Jede Klasse wählt ihr Thema (evtl. Wahl aus der Liste) selber aus und bereitet es für sich und die anderen Klassen attraktiv vor. Die SuS gewinnen auf diese Weise Erkenntnisse für sich und können von den Erkenntnissen der anderen SuS profitieren.
Partizipation
Die SuS treffen die Themenwahl mit ihren Lehrpersonen. Sie er- und bearbeiten ihren Gesundheitsaspekt selber. Aus dem fertigen Leitfaden wählen die SuS mit ihren Lehrpersonen die Aktivitäten, die sie umsetzen möchten.
Das SchülerInnen-Parlament evaluiert und gibt neue Impulse.
(siehe Vorwort zum Leitfaden im Anhang)
Langfristigkeit
Am Gesundheitstag+ entsteht der Gesundheits-Leitfaden. Er ermöglicht im folgenden halben Jahr die gezielte Umsetzung. Diese steht in der Eigenverantwortung der SuS und der Lehrpersonen. Die Erkenntnisse aus der Evaluation nach ca. 6 Monaten fliessen in die Gestaltung des neuen Gesundheitstages+ und damit auch in einen neuen Leitfaden ein. Die Langfristigkeit ist durch diesen zyklischen Aufbau gewährleistet.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Die Ergebnisse (Beiträge zum Gesundheits-Leitfaden) vom ersten Gesundheitstag am 4. April 2014 zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung mit diversen Themen. (siehe Anhang)
Die Evaluation zeigt:
Der Gesundheitstag+ unter dem Namen „Unsere Schule beweg - körperlich geistig und emotional“ ...
... ist von den SuS mehrheitlich gut aufgenommen worden. (Siehe dazu "Evaluation Gesundheitstag Bericht" im Anhang.)
... hat einige Impulse für ein gesundes Verhalten im Alltag geben können.
... zeigt, dass die SuS wissen, wie sie ihren Alltag gesund gestalten können und dass der Gesundheitstag+ für viele von ihnen dazu eine Hilfe ist.
... hat wenig Einfluss gehabt auf die Pausengestaltung der SuS, dennoch meint eine Mehrheit zu wissen, wie man die Pausen bewegt und entspannt verbringen kann.
Der Lärm in den Pausen hat spürbar abgenommen. Die Bibliothek wird in den grossen Vormittagspausen durchschnittlich von ca. 20 SuS besucht. Die Atmosphäre ist ruhig und entspannt. Einige SuS spielen regelmässig Schach.
... hat den SuS einmal mehr die Grenzen zwischen Genuss und Sucht aufzeigen können. Das Sortiment des Pausenkiosks enthält nun auch Obst, Früchte und Nüsse.
... hat den SuS Ideen für Inhalte weiterer Gesundheitstage gegeben.
... ist von vielen Eltern positiv wahrgenommen worden.
... zeigt, dass Eltern froh sind um die Bemühungen der Schule im Bereich Gesundheit.
... zeigt, dass einige Eltern gerne noch mehr Verantwortung für die Gesundheit der Jugendlichen der Schule übertragen möchten.
... ist von den Lehrpersonen mehrheitlich positiv aufgenommen worden. Der Aufwand für die Vorbereitung und die Durchführung hat sich in Grenzen gehalten.
Das Ziel, einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, hat das Projekt nicht erreicht.
Wohl haben einige Klassen sich wiederholt mit den Ideen aus dem Leitfaden „Unsere Schule bewegt – körperlich, geistig und emotional“ beschäftigt, meistens aber blieb diese Broschüre in Schubladen oder unter den Bänken ungenutzt liegen.
Strategien und Massnahmen
Die freie Themenwahl (klassenweise) hat sich bewährt. Jede Klasse konnte sich mit Themen befassen, die sie beschäftigen. Entsprechend ergiebig und attraktiv waren dann auch die Beiträge für den Leitfaden.
Das Projekt sieht vor, jährlich die Gesundheitstage+ zu wiederholen, um eine noch grössere Nachhaltigkeit zu erreichen. Der nächste Zyklus beginnt im September 2015 mit einem
3-tägigen Projektstart.
Stärken
Da die Lehrpersonen die Themen mit ihren Klassen zusammen selber definieren, kann ein grosses Engagement vorausgesetzt werden, was die Qualität der Arbeit positiv beeinflusst. Niemand muss ein Fremdprojekt umsetzen.
Jedes Teilprojekt hat einen potenziellen Adressaten. Dies sind alle anderen Klassen, die Lehrpersonen, aber auch die Eltern, die über die Broschüre einen Projekt-Einblick erhalten.
Das kann anspornend wirken.
Die Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler (SchülerInnen-Parlament) in der Vorbereitung des nächsten Projekt-Durchlaufes ist vorgesehen, kann jedoch erst danach evaluiert werden.
Schwächen
Ein Kernstück des Projektes, die Broschüre (Leitfaden) ist gut aufgenommen worden. Sie ist aber gleichzeitig auch ein Schwachpunkt. Schnell geht sie vergessen, verschwindet auf Ablagen und in Schubladen, und so versandet, was anfänglich motiviert anläuft.
Mehr Nachhaltigkeit kann erreicht werden durch Plakate, die längere Zeit aufgehängt bleiben, wiederholte Erinnerungen an die möglichen Aktivitäten, beispielsweise durch dafür beauftragte SuS als Sachverwalter in jeder Klasse.)