Gesunde Pausenverpflegung als Dank für die Göttiklassen
Kurzbeschreibung
Die Kinder aus der Unterstufe bedanken sich mit einer selber zubereiteten Pausenverpflegung bei ihren Göttikindern aus der Mittelstufe für das Göttijahr.
Beschreibung
Durch die Teilnahme an diesem Projekt, können sich die Kinder aus der Unterstufe bei den Kindern aus der Mittelstufe für die Unterstützung im vergangenen Göttijahr bedanken. Dazu bereiten sie eine gesunde, schmackhafte und einfach zuzubereitende Pausenverpflegung her, welche sie ihren Göttikindern dann präsentieren. Das Projekt legt den Fokus auf Selbständigkeit, Einfachheit, Dankbarkeit und Wissensvermittlung aber auch auf Freude und Nachhaltigkeit. Kurz nach dem Projekttag füllen die Kinder und deren Eltern einen Fragebogen zur Evaluation aus.
Zeitrahmen
Frühjahr 2013 bis Herbst 2013
Ausgangslage
Auf der Suche nach einem geeigneten Projekt zum Thema Gesunde Schule im Schulhaus Im Birch äusserte die Projektgruppe den Wunsch, mit wenigen Mitteln ein unkompliziertes und leicht replizierbares Projekt auf die Beine zu stellen. Es ist der Projektgruppe ein Anliegen, eine optimale Balance zwischen Aufwand und Ertrag zu erzielen, damit das Projekt auch in Zukunft mit den Ressourcen der Schule leicht durchführbar ist.
Im Schulhaus Im Birch besteht ein Göttiklassen-System. Die Kinder aus der Unterstufe bekommen bei Schuljahresbeginn ein Göttikind aus der Mittelstufe zugeordnet. Göttikinder begleiten und unterstützen die jüngeren beim Schulanfang nach den Sommerferien, an Kodex- und Sportvormittagen sowie bei sonstigen Schulanlässen.
Am Ende des Schuljahres möchten die Lehrpersonen die Kinder dazu anregen, sich bei den Göttikindern für die Unterstützung zu bedanken. Aus diesem Bedürfnis heraus entwickelte sich die Idee, gemeinsam mit den Kindern eine gesunde Pausenverpflegung herzurichten. Auf diese Weise können sich die Kinder aus der Unterstufe bei den Göttikindern aus der Mittelstufe bedanken.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Selbständigkeit:
Die gesunde Pausenverpflegung wird von den Schülerinnen und Schüler aus der Unterstufe, unter Anleitung der Lehrpersonen, eigenhändig zubereitet.
Einfachheit:
Die Menus sind einfach und kindgerecht herzurichten.
Dankbarkeit:
Die Kinder aus der Unterstufe können sich bei den älteren Kindern für das Göttijahr bedanken.
Wissensvermittlung:
Unter- und Mittelstufenkinder des Schulhaus Im Birch bekommen zum Schuljahresende eine Idee davon, wie eine gesunde und schmackhafte Pausenverpflegung aussehen kann.
Freude:
Die teilnehmenden Kinder haben Spass an der Zubereitung der Pausenverpflegung.
Nachhaltigkeit:
Die Zubereitung der Pausenverpflegung hat einen nachhaltigen Effekt auf die Auswahl der Pausenverpflegung.
Strategien und Massnahmen
An einer Sitzung mit der Projektgruppe zur Vorbereitung des Projekts wird ein Durchführungsdatum vereinbart, sowie die einzelnen Aufgaben an die Mitwirkenden verteilt werden. Ebenso wird ein Fragebogen entwickelt, welcher die Ziele erfasst und evaluiert.
Das Projekt findet in der Woche vom 1. bis 5. Juli 2013 statt.
Kurz nach dem Projekttag füllen die Kinder und deren Eltern einen Fragebogen zur Evaluation aus. Die Fragebögen werden im Herbst 2013 ausgewertet.
Geplante Evaluation
Für die Evaluation des Projektes werden zwei Fragebögen erarbeitet, eine Kinderversion und eine Elternversion. Die Erkenntnisse aus der Auswertung dienen der Zielüberprüfung. Ausserdem ergeben sich daraus Hinweise, ob das Projekt in Zukunft nochmals durchgeführt wird.
Die Schüler und Schülerinnen, welche am Projekt teilgenommen haben, füllen kurz nach dem Event die Kinderversion des Fragebogens aus. Ebenso werden die Eltern gebeten, die Elternversion des Fragebogens auszufüllen. Die Fragebögen werden im Herbst 2013 ausgewertet.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Ein Grundsatz ist, dass jedes Kind mitmachen kann. Der Inhalt des Projektes ist in Bezug auf Geschlechts, soziale, ethnische und religiöse Zugehörigkeit neutral.
Empowerment
Über die Zubereitung einer gesunden Pausenverpflegung bringen einige Kinder ein Vorwissen von zuhause oder aus der Schule mit. Sie können andere Kinder anleiten und bei der Zubereitung unterstützen. Durch das Zubereiten und Anrichten der Pausenverpflegung in der Gruppe, können sich alle Beteiligten neue Kenntnisse und Fähigkeiten über die Zubereitung einer gesunden Pausenverpflegung aneignen.
Durch das gemeinsame Erlebnis am Projekt wird der Austausch unter den Kindern gefördert.
Partizipation
Eine gesunde Pausenverpflegung ist im Schulalltag ein omnipräsentes Thema und nimmt dadurch eine wichtige Rolle ein. Es ist der Projektgruppe ein Anliegen, dass die Pausenverpflegung ausgewogen, sowie kindgerecht zuzubereiten ist und die Kinder weder über- noch unterfordert sind. Die zeitliche Organisation soll den Fähigkeiten und den Bedürfnissen der Kinder angepasst sein.
Als Parameter gelten die Rückmeldungen und Anregungen der Kinder aller Klassen, welche am Projekt teilgenommen haben. Auch der Rückmeldung der Eltern anhand eines Fragebogens wird Bedeutung beigemessen.
Spass, aktives Mitarbeiten, Abwechslung zum Schulunterricht und das Verständnis für gesunde Ernährung begünstigen die Nachhaltigkeit des Projekts auf der Seite der Kinder.
Langfristigkeit
In dem auch die jüngsten Schüler am Projekt teilnehmen, kann eine frühe Auseinandersetzung mit dem Thema gesunde Pausenverpflegung erfolgen. Da sich das Göttiklassen-System jährlich wiederholt, bleibt das Thema der gesunden Pausenverpflegung im Schulhaus erhalten.
Die Kinder schätzen das vielseitige Angebot an hochwertigen Lebensmitteln und lernen diese durch verschiedene Zubereitungsformen auf spielerische Weise neu kennen und anwenden.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Im Folgenden werden die Ziele anhand von qualitativen Auswertungen der Projektmitglieder (Ziele: Selbstständigkeit, Einfachheit) und auf Grund statistischen Analysen der Evaluation beurteilt (Ziele: Dankbarkeit, Wissensvermittlung, Freude, Nachhaltigkeit).
Rücklaufquoten der Fragebögen: 56 Fragebögen der Unterstufenkinder, 59 Fragebögen der Mittelstufenkinder und 81 Fragebögen der Eltern.
Jede Frage wurde auf einer fünfstufigen Skala eingeschätzt, mit den Antwortkategorien
5 = trifft völlig zu und 1 = trifft gar nicht zu. Bei den Kindern wurde diese Ant-wortmöglichkeiten entsprechend mit Smileys visualisiert.
Selbständigkeit:
Die Kinder haben die Pausenverpflegung ihrem Können entsprechend selbständig zubereitet. Die Lehrpersonen haben sie dabei angeleitet und nach Bedarf unterstützt. Das Ziel der Selbständigkeit wurde erreicht.
Einfachheit:
Die Menus waren dem Entwicklungsstand der Kinder angepasst. Die grosse Mehrheit der Kinder konnten die Anforderungen erfüllen. Das Ziel nach einfacher und kindgerechter Umsetzung wurde erreicht.
Dankbarkeit:
Durch das Projekt haben die Kinder aus der Unterstufe die Möglichkeit erhalten, sich bei den älteren Kindern für ihr Götti-Dasein zu bedanken. Durch die Evaluation wurde zudem erhoben, wie gut die Dankesgeste ihren Abnehmer gefunden hat. Auf einer fünf-stufigen Skala haben 91.1% der Kinder aus der Unterstufe die Frage „Wie gut denkst du, dass deine Dankesgeste bei den Kindern aus der Mittelstufe angekommen ist?“ mit mindestens 4 von maximal 5 Punkten bewertet. Dies bestätigt, dass die Unterstufen-Kinder ihre Dankesgeste mit dem entsprechenden Sinn antizipieren. 86.4% der Mittelstufen-Kinder bewerten die Frage „Wie gut kommt die Dankesgeste der Kinder aus der Mittelstufe bei Dir an?“ mit mindestens 4 von maximal 5 Punkten und anerkennen dadurch mehrheitlich den Wert der Dankesgeste.
Wissensvermittlung:
81.4% der Mittelstufen-Kinder sind der Meinung, dass sie eine Idee bekommen haben, wie eine gesunde und schmackhafte Pausenverpflegung aussehen kann. Bei den Unterstufen-Kindern wurde die entsprechende Frage nicht gestellt.
Den Eltern wurde im Evaluationsbogen die Frage gestellt, ob ihr Kind durch das Projekt aus ihrer Sicht etwas über gesunde Ernährung gelernt hat. Die Antworten waren tendenziell positiv (63.6%), wobei sich 36.4% der gesamten Elternschaft für „weder noch“ oder „gar nicht“ entschieden hat.
Das Ziel der Wissensvermittlung wurde mehrheitlich erreicht.
Freude:
Da nur die Unterstufen-Schüler in die Zubereitung involviert waren, wurden nur diese Schüler zum Spass-Faktor befragt. 82.1% der SchülerInnen bewerteten die Frage „Wie viel Spass hattest Du an der Zubereitung des gesunden Znüni für die Göttiklasse?“ mit mindestens 4 von maximal 5 Punkten. 14.3% der SchülerInnen bewerteten die Frage mit „weder noch“ (=3 Punkte). Lediglich 3.6% gaben an, dass Ihnen das Erlebnis keinen Spass bereitet hat.
Durch diese sehr positive Bewertung kann das Ziel als erreicht gesehen werden.
Nachhaltigkeit:
Um den nachhaltigen Effekt des Projekts zu überprüfen, wäre eine Nachkontrolle nötig. Dabei müsste die Frage geklärt werden, ob sich die Kinder durch das vermittelte Wissen zu weiteren gesunden Pausenverpflegungen inspirieren liessen. Im Rahmen dieses Projektes wurde eine solche Nachkontrolle nicht in Betracht gezogen. Um die Frage der Nachhaltigkeit trotzdem im Ansatz zu prüfen, war die Frage „Wie gut kannst Du Dir vorstellen, solche Fruchtspiesschen und Brötchen zu Hause zuzubereiten?“ Teil der Evaluation. Bei beiden befragten Altersstufen gaben je 50% der Befragten an, dass sie sich eine Zubereitung einer solchen Pausenverpflegung zu Hause gut vorstellen könnten (mindestens 4 von 5 Punkten). Auffallend bleibt jedoch die Aufteilung der übrigen 50 Prozente auf die restlichen drei Antwortkategorien (Antworten 1 bis 3).
Das Ziel der Nachhaltigkeit kann auf Grund der erhobenen Daten nicht beurteilt werden.
Strategien und Massnahmen
Das Projekt wurde innerhalb von fünf Monaten durchgeführt und evaluiert. Wie oben erwähnt, wurde der Aufwand für die Lehrpersonen bewusst gering gehalten. Zu Beginn des Projekts wurde eine Sitzung mit den betreffenden Lehrpersonen, unter der Leitung der Projektgruppe durchgeführt. An dieser Sitzung wurden die Ideen für die Pausenverpflegung gesammelt, vereinbart und Termine koordiniert. Ebenfalls wurde die geplante Evaluation vorgestellt und von den Teilnehmenden akzeptiert. Anschliessend wurde das Projekt innerhalb einer Woche mit mehreren Klassen erfolgreich durchgeführt. In dieser Phase übernahmen die Lehrpersonen die Leitung. Sie waren dafür zuständig, ihre Klassen über die Arbeitsabläufe und den Sinn der Aufgabe zu instruieren. Ausserdem behielten sie die Aufsicht über die Klassen während der Zubereitung der Pausenverpflegungen.
Die Evaluation wurde innerhalb weniger Tage in den betreffenden Klassen durchgeführt. Der zeitliche Aufwand für die Klassen betrug hierfür ca. ¼ Stunde. Zudem wurden die Eltern-Evaluationsbögen an die Kinder ausgeteilt. Die Lehrpersonen sammelten die ausgefüllten Bögen später wieder ein und übergaben sie der Projektleitung.
Ein grosser Aufwand stellte die statistische Aufbereitung und die Auswertung der Daten der Evaluationsbögen dar. Die Rücklaufquote war sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern hoch.
Die gewählte Vorgehensweise hat sich mehrheitlich bewährt. Durch das Ziel, den Aufwand für die Lehrpersonen gering zu halten, haben sich einige Arbeiten bei der Projektleitung angehäuft. Beispielsweise bereitete die Erstellung der Materialien und Evaluationsbögen einen grossen Arbeitsaufwand. Bei einer Wiederholung des Projektes könnten diese Vorlagen wieder verwendet werden.
Stärken
Insgesamt konnten in Bezug auf das Projekt einige Stärken festgestellt werden. Diese betreffen einerseits die Struktur des Projekts, andererseits aber auch Variablen in Bezug auf die Zielgruppe (Kinder). Im Folgenden werden einige Stärken aufgelistet.
Strukturell:
- kurzes Projekt, da zeitlich begrenzt
- geringer Aufwand für die Lehrpersonen
- Nutzung der hauseigenen Horträumlichkeiten
- Geringer personeller Aufwand
- Niedrige Kosten
- Kurze Informationswege (da innerhalb einer Schuleinheit kommuniziert wird)
- Einfache Replizierbarkeit (bei Wiederholung sind Materialien bereits vorhanden)
- Vernetzung zwischen Betreuungs- und Lehrpersonen
Zielgruppe (Kinder):
- Grosser Spassfaktor bei den Kindern
- Einfache zuzubereitende Menus
- Einfache Wissensvermittlung über eine gesunde Pausenverpflegung
- Einbezug der Elternschaft
Schwächen
Die festgestellten Schwächen des Projekts sind:
- Unklare Nachhaltigkeit (durch Evaluation nicht nachgewiesen)
- grosser Aufwand für Projektleitung (evt. auch bedingt durch Nicht-Delegieren)
- Zeitpunkt (kurz vor den Sommerferien)