"kuulä" Sport
Kurzbeschreibung
Eine ganze Woche lang intensiv möglichst viele interessante Sportaktivitäten kennen lernen und gleich ausprobieren.
Beschreibung
Alle Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen nehmen an diversen sportlichen Angeboten teil. Die Kurse sind entweder halbtags oder ganztags zu belegen. Die Teilnehmer sollen so angeregt werden Sport in ihre Freizeit zu integrieren.
Ausgangslage
Die meisten Jugendlichen an unserer Schule wissen gar nicht oder viel zu wenig, wie sie ihre Freizeit mit sinnvollen Inhalten gestalten können. Sie "hängen rum", shoppen oder verbringen Stunden im Netz.
Das Lehrerteam der Schule Lachenzelg will an der im Leitbild verankerten Gesundheitsförderung anknüpfen und in Bezug auf Freizeit und Sport neue Impulse geben.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Die Jugendlichen lernen verschiedene neue Sportarten für die Freizeitgestaltung kennen. Sie erhalten eine Auswahl an Angeboten für sportliche Aktivitäten und haben 3 bis 5 davon erprobt. Das geweckte Interesse und die gemachten Erfahrungen wirken sich positiv auf die weitere sportliche Freizeitgestaltung aus. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass 5 von 10 SchülerInnen durch das Projekt für sich neue sportliche Aktivitäten entdeckt haben und diese nach dem Projekt auch ausführen.
Strategien und Massnahmen
Die Lehrerschaft und wenige Fachkräfte bieten Sportkurse ihrer Wahl zur Verfügung. Eine Teilprojektgruppe aus 3. Sek-SchülerInnen unterbreitet der Schülerschaft den angebotenen, breitgefächerten Ideenpool für sportliche und gesunde Freizeitaktivitäten.
Die Entwicklung und Generierung des Ideenpools, sowie die Realisierung der Kurse ist kostenneutral. Das bedeutet, dass der Aufwand im Rahmen des Lehrauftrags und der Gremienarbeit verrechnet ist. (Allerdings ist das genau genommen keine Strategie, sondern eine Rahmenbedingung.)
An halben bzw. ganzen Tagen stehen diverse Kurse zur Auswahl (siehe Liste im Anhang).
Die SchülerInnen wählen einige Wochen vor dem Start der Projektwoche aus der Kursvielfalt 10 Angebote aus, die sie gerne kennen lernen und ausüben möchten. Ihre so entstandene Wahl geben sie der Teilprojektgruppe (aus der 3. Sek) ab. Diese stellt die Teilnehmerlisten für verschiedenen Kurse zusammen.
Geplante Evaluation
Direkt im Anschluss der Projektwoche füllt jeder Schüler und jede Schülerin im Klassenverband einen kurzen Fragebogen (siehe Anhang) aus.
Die Ergebnisse dieser Evaluation werden zusammengetragen, veröffentlicht und fliessen in die Planung der nächsten Projektwoche ein.
Insgesamt wurde diese intensive Sportwoche sehr geschätzt und mit viel Begeisterung seitens Schüler und Lehrer quittiert.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Das Angebot der Sportarten richtet sich gleichermassen an beide Geschlechter. Beim Angebot wurde darauf geachtet, dass sowohl eher unsportliche Knaben und Mädchen wie auch gut trainierte, sogar eher draufgängerische Jugendliche ansprechende Aktivitäten resp. zu meisternde Kurse finden können. So gibt es beispielsweise eine "leichte Radtour für Untrainierte" wie auch eine "Mountainbike-Tour auf den Uetliberg für Durchtrainierte" im Programm. Die Kurse finden klassenübergreifend statt und werden vorwiegend durch die Lehrpersonen und das Betreuungsteam der Schule Lachenzelg erteilt. Da die Sportarten weder Vorkenntnisse noch besondere Fähigkeiten voraussetzen, sind alle Jugendliche unabhängig ihres sozialen Status oder ihrer Religion angesprochen. Die Auswahl ist breit genug gefächert, so dass sich möglichst alle Teilnehmer einbezogen fühlen und Kurse ihrer Wahl belegen können.
Empowerment
Die Jugendlichen wählen gemäss ihren Stärken und Interessen die Kurse aus und erweitern so je nach Angebot individuell ihre Kompetenzen und Kenntnisse. Sie werden befähigt, unabhängig einer Leitung, diese Aktivitäten in ihrer Freizeit anzuwenden. Durch die klassenübergreifenden Gruppenzusammensetzungen werden die SchülerInnnen angeregt sowohl mit Älteren als auch mit Jüngeren zu kooperieren und auszukommen.
Partizipation
Die Schüler waren teilweise aktiv in der Planung und Vorbereitung des Projektes eingebunden. Eine Schülergruppe der 3. Oberstufen hat einen Teilbereich dieses Projekt als Projektarbeit gewählt. So hat sie das Wochenprogramm (Kurseinteilung), die Schüleranmeldungen und die Einteilung der Schüler in die Kurse ausgearbeitet. Dabei hat die Gruppe regelmässig die Projektleitung, die Schulleitung und Lehrerschaft über den Stand der Entwicklung informiert. Das Projekt erhielt für die Realisierung einzelner Kurse und die Betreuung der SchülerInnen Unterstützung durch den Elternrat.
Langfristigkeit
Die Jugendlichen haben in dieser Woche (auch aus Berichten ihrer Mitschüler) viele neue Ideen für ihre Freizeitgestaltung gewonnen. Die Schule Lachenzelg hat beschlossen, diese Projektwoche im 3-Jahres-Rhythmus zu wiederholen, so dass alle Schüler einmal in den Genuss dieses vielfältigen Angebotes kommen. Das Kursangebot wird jeweils angepasst bzw. verändert, da es vor allem von den Interessen und Kompetenzen der jeweiligen Schülern und Lehrpersonen abhängt. Somit ist dieses Projekt fester Bestandteil unseres Schulprogramms geworden.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Die Kurse haben bei der Mehrheit der Jugendlichen Begeisterung ausgelöst. Das Angebot hat ihnen zu 85% zugesagt, die Hälfte der Schülerinnen hat Anregungen für die Freizeit erhalten, 82% möchten die eine oder andere Sportart wieder aufgreifen, 90% der Jugendlichen hatten Spass und 75% fanden die altersdurchmischten Gruppen positiv. Einige Schüler haben unmittelbar nach dieser Woche die neuen Erfahrungen umgesetzt und haben sich nach dem Unterricht beispielsweise zum Squash spielen oder Minigolfen, Tanzen oder zu einer kleinen Velotour getroffen.
Am besten, einmaligsten oder unvergesslichsten sind u.a. die Ballsportarten, die verschiedenen Tanzkurse, der Kampfsport, das Klettern und Skaten angekommen.
Strategien und Massnahmen
Das Angebot wurde geschätzt, kann jedoch ein nächstes Mal noch ausgebaut werden. Die Schüler sollen noch stärker in der Planung einbezogen sein und intensiver darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie selber Kurse anbieten resp. leiten könnten (natürlich mit Unterstützung einer Lehr- bzw. Betreuungsperson).
Die Einbettung der Schulsporttage in diese Woche hat sich sehr bewährt, da der Sport dadurch noch intensiviert wurde. Zudem hat das Zusammentreffen aller Schüler an den Sporttagen auch den Austausch untereinander über das Erlebte in den diversen Kursangeboten gefördert.
Stärken
Die Projektwoche wurde sowohl von den SchülerInnen wie den Lehrpersonen äusserst positiv gewertet und war durch eine fröhliche, ausgelassene Stimmung gezeichnet. Die Jugendlichen waren gelöst, froh sich körperlich zu betätigen und mal keine Schulbank drücken zu müssen und keine Hausaufgaben zu haben. Ebenso bemerkten die Kursleiter, dass sie sich mit keinen disziplinarischen Problemen befassen mussten und durchwegs zufriedenen und aufgestellten Schülern begegneten. Es gab nur sehr wenige Absenzen, was sicherlich auf das tolle Angebot zurück zu führen ist.
Schwächen
Da einige Kurse von zu vielen Jugendlichen gewählt wurden, musste bei ca. 2 von 10 Fällen (bei ca. 15%) eine Umteilung vorgenommen werden. Leider wurden dabei mehrere Schüler in Kurse eingeteilt, welche sie auf ihrer 10er-Liste nicht angekreuzt hatten. Dies war ein "Fehler" der Projektunterrichts-Gruppe, welche wohl mit der Einteilung überfordert war. Daher wird das nächste Mal die Auswahlliste auf 14 gewählte Kurse erhöht werden und mit Unterstützung unseres Informatikers eine bessere Einteilung vorgenommen.
Die Anwesenheitskontrolle in den Kursen muss überarbeitet werden, da nicht alle Lehrpersonen alle Schüler kennen und einige (allerdings wenige) Schüler Kurse untereinander abgetauscht haben. Dies hat die Kontrolle zusätzlich erschwert.
Die Fotoreportage über die vielfältigen Angebote war mangelhaft geplant. Die Kursleiter und Schüler hätten mit ihren Handys Schnappschüsse auf eine Datei in der Schule laden müssen. Leider waren jedoch in dieser Woche wegen eines Roll-Outs nur zwei Laptops zur Verfügung. Da wurde die Bearbeitung via Photoshop etc. mit einer ganzen Klasse unmöglich. Das war eindeutig ein Planungsfehler. :-(