Gemeinsam online
Kurzbeschreibung
Schülerinnen und Schüler führen einen Elternabend zum Thema Neue Medien durch.
Beschreibung
Schülerinnen und Schüler setzen sich mit unterschiedlichen Neuen Medien und ihrer individuellen Nutzung dieser auseinander. Die Ergebnisse werden an einem Elternabend den Eltern präsentiert.
Zeitrahmen
Das Lehrmittel Gemeinsam Online sieht mindestens 4x zwei Lektionen + Elternabend vor.
Idealerweise wird aber mehr Zeit eingerechnet für Planung, Erarbeitung und Durchführung der Präsentationen. Das hier vorgestellte Projekt spannte sich ab der ersten Kontaktsitzung mit allen beteiligten LP und Fachpersonen bis zum Elternabend über etwa drei Monate.
Die Konfrontation mit dem Thema Neue Medien wird so für die Schülerinnen und Schüler nicht innerhalb einer Woche "abgehandelt".
Ausgangslage
An der Standortbestimmung vom 22. Oktober 2012 wurde durch das Team der Schule Leutschenbach beschlossen, das Thema Neue Medien anzugehen.
Neue Medien werden nur vereinzelt in den Klassen der Schule Leutschenbach besprochen. Es besteht keine koordinierte Auseinandersetzung damit, obwohl dieses Thema laut Fachpersonen dringend zum verbindlichen Lehrstoff gehören sollte.
Ein Grossteil der heutigen Jugend verbringt sehr viel Zeit mit unterschiedlichen Nutzungsformen des Internets. Ein Missbrauch einer solchen Form (z.B. Cybermobbing über Facebook) wird von den Jugendlichen häufig nicht als solcher wahrgenommen, da der Bildschirm die Hemmschwelle sinken lässt. Man muss sich dem Gegenüber ja nicht direkt stellen.
Viele Erwachsene (Lehrpersonen als auch Eltern) wissen über die sogenannten Neuen Medien nicht Bescheid und können somit den Jugendlichen nicht als beratende oder überwachende Person zur Seite stehen.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Die SuS kennen die Chancen und Risiken der Nutzung aktueller Neuer Medien und können diese den Eltern als auch den Lehrpersonen erklären und begründen.
Die Lehrpersonen kennen die Risiken und Chancen digitaler Medien und können diese einschätzen.
Die Lehrpersonnen erkennen gefährliche Nutzung von Neuen Medien und wissen, wie sie damit umgehen sollen/an wen sie sich wenden können.
Die Eltern kennen die Nutzungsformen Neuer Medien, deren Risiken und Chancen und sprechen mit ihren Kindern über deren Gebrauch dieser Medien.
Die Feinziele sind im Lehrmittel "gemeinsam online" differenziert aufgeführt.
Strategien und Massnahmen
Die SuS befassen sich in von Schulfachpersonen geleiteten Unterrichtssequenzen mit bestimmten Neuen Medien, lernen diese besser kennen und präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeit im Klassenverband den MitschülerInnen und den LPs (vgl. Lehrmittel "gemeinsam online")**.
Die SuS präsentieren den Eltern und interessierten LPs anderer Klassen ihre Nutzungsformen an einem Elternabend.
Die SuS leiten die Eltern bei den praktischen Erfahrungen mit Game, Facebook, Chat oder Handy an.
Die Eltern nehmen am Austauschanlass mit den Lehrpersonen und Jugendlichen teil.
Dieses Projekt findet in Zusammenarbeit mit KITS (Kommunikations- und Informations Technologien für die Schulen der Stadt Zürich)* und der Suchtpräventionsstelle* der Stadt Zürich statt.
Diese Kooperation leitet die Fachlehrpersonen an, die SuS fit dafür zu machen, in Gruppen die Themen zu erarbeiten und diese am Elternabend zu präsentieren. Des Weiteren führt die Kooperation Suchpräventionsstelle und KITS durch den Elternabend.
- *Stadt Zürich, Suchtpräventionsstelle, suchtpraevention@zuerich.ch?Stadt Zürich, Schulamt, Fachstelle - - *KITS für Kids, kfk@zuerich.ch
**Lehrmittel:
"Gemeinsam online. Jugendliche geben Eltern Einblicke in die Welt digitaler Medien. Ein Angebot für Sekundarstufen." Hrsg. Pädagogische Hochschule Zürich und Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Angewandte Psychologie.
Geplante Evaluation
Das Projekt wurde auf unterschiedlichen Ebenen ausgewertet. Es fand eine Auswertungssitzung mit den beiden verantwortlichen Personen der Suchtpräventionsstelle bzw. von KITS, dem Projektleitenden (FH) und den durchführenden LPs statt. Besprochen wurden individuelle Rückmeldungen, als auch die von der Suchtprävention ausgewerteten Rückmeldungen der SuS und deren Eltern.
Ebenfalls denkbar wäre eine Auswertung mittels Fragebogen von iqes-online. Diese war eigentlich geplant, wurde aber im Verlaufe der Durchführung durch die sowieso stattfindende Evaluation der Suchtpräventionsstelle ersetzt. Die Projektleitung sollte abklären, welche Evaluationsmethode für die jeweilige Schule am sinnvollsten ist.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Das Projekt ist so angelegt, dass jede und jeder Lernende den Fachbereich auswählen kann, der ihm oder ihr am meisten entspricht. So können die SuS wählen zwischen: Facebook, Games, Chat, Youtube, Handy, Mediennutzung.
Da alle unsere SuS über Zugang zu Neuen Medien verfügen (entweder privat oder in der Schule), müssen soziale, ethnische und religiöse Unterschiede nicht berücksichtigt werden.
Empowerment
SuS
Die Jugendlichen kennen die Risiken der Mediennutzung. Sie werden auf heikle Punkte hinsichtlich der Nutzung aufmerksam gemacht und lernen dadurch einen angepassten Umgang mit dem jeweiligen Medium. Sie wissen, dass ein unangebrachter Umgang zu Schwierigkeiten sowohl im familiären, als auch im schulischen/beruflichen Umfeld führen kann. Durch die erworbene Kenntniss, können sie negative Folgen ihres Umgangs mit Neuen Medien erkennen und diese entsprechend vorher verhindern.
Durch einen bewussten Umgang mit Neuen Medien lernen die SuS weiter, diese im Unterricht zielgerichtet einzusetzen. Somit können Sequenzen, in denen beispielsweise eine Internetrecherche angesagt ist, effizient eingesetzt werden.
Eltern
Die Eltern können hinsichtlich des Medienkonsums ihrer Kinder eine beratende Position einnehmen und diese bei Fragen oder Schweirigkeiten unterstützen. Auch können sie diese erkennen, falls ein Jugendlicher/eine Jugendliche eine heikle Situation nicht als Gefahr erkennt.
Partizipation
Das Hauptthema "Neue Medien" wird den SuS vorgegeben (an der Standortbestimmung vom 22.10.2012 von den LPs bestimmt). Innerhalb dieses Bereiches können sie sich allerdings frei für einen der sechs Unterbereiche entscheiden. Allenfalls muss hier eine Umteilung durch die verantwortlichen LPs vorgenommen werden.
Die SuS erarbeiten das Thema unter Anleitung der Schulfachpersonen zu einem Grossteil selbst und sind auch für die Präsentationen am Elternabend verantwortlich. Sie lernen so, Verantwortung für ihr eigenes lernen zu übernehmen und ein grösseres Projekt selbst durchzuführen und die Ergebnisse zu sichern und weiterzugeben.
Langfristigkeit
Die Auseinandersetzung mit Neuen Medien wird im Anschluss an die Volksschulzeit nicht abgeschlossen sein. Es ist ein Bereich, der laufend Änderungen und Ergänzungen erfährt. Durch das Projekt "Gemeinsam Online" lernen die Jugendlichen, dass sich eine sinnvolle und gefahrenlose Nutzung multimedialer Medien gewissen Regeln unterzieht. Eine Nichteinhaltung dieser Regeln kann auch im späteren Leben schnell im familiären und schulischen/beruflichen Umfeld zu grösseren Schwierigkeiten führen.
Ein Nachfolgeprojekt ist derzeit in Planung. Mit diesem soll in der 3. Sek ein Anschlussprojekt und in der 1. Sek ein vorbereitendes Projekt stattfinden, womit das Projekt "Gemeinsam Online" eingebettet und das Thema Neue Medien jährlich aufgegriffen wird. Durch die wiederholende Behandlung der Thematik wird eine langfristige Wirkung ermöglicht.
Momentan ist nur das Projekt "gemeinsam online", welches in der 2. Sekundarstufe stattfindet, im Jahresprogramm aufgeführt. Die Ausweitung des Projektes auf die 1. und 3. Sekundarstufe muss noch aufgegleist, verabschiedet und ins Jahresprogramm aufgenommen werden.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
1. Die SuS kennen die Chancen und Risiken der Nutzung aktueller Neuer Medien und können diese den Eltern als auch den Lehrpersonen erklären und begründen.
erreicht
(Die Antworten beziehen sich auf die Auswertung der Fragebogen der Suchtpräventionsstelle.)
--> Die Aussage "Ich habe während des Schulprojekts "Gemeinsam online" etwas über den Umgang mit digitalen Medien gelernt", bewerteten 91% der SuS mit "ja", bzw. "eher ja".
--> Die Aussage "Ich wurde während des Schulprojekts "Gemeinsam online" über den Umgang mit digitalen Medien zum Nachdenken angeregt", bewerteten 73% der SuS mit "ja", bzw. "eher ja".
--> Die Aussage "Ich habe an der Veranstaltung neue Informationen erhalten", bewerteten 65% der Eltern mit "ja", bzw. "eher ja".
--> Die Aussage "Ich kann von dem Anlass für meinen Alltag profitieren", bewerteten 71% der Eltern mit "ja", bzw. "eher ja".
2. Die Lehrpersonen kennen die Risiken und Chancen digitaler Medien und können diese einschätzen.
erreicht
Das Lehrmittel zum Projekt ist klar strukturiert. Durch die Vorbereitung des Projekts, konnten sich die beteiligten LPs das nötige Fachwissen einfach aneignen. Sie wurden aber nicht alle zu ExpertInnen in diesem Bereich. Erschwerend kommt hinzu, dass der Bereich der Neuen Medien ständiger Änderungen unterliegt. Es ist fast unmöglich, immer auf dem neusten Stand zu sein.
3. Die Lehrpersonnen erkennen gefährliche Nutzung von Neuen Medien und wissen, wie sie damit umgehen sollen/an wen sie sich wenden können.
teilweise erreicht
Problematische Nutzung ist in der Schule nicht immer leicht zu erkennen, da das problematische Verhalten in der Regel ausserhalb der Schule in Erscheinung tritt. Die LPs kennen aber einige Verhaltensmuster und wissen, an wen sie sich bei Fragen wenden können.
4. Die Eltern kennen die Nutzungsformen Neuer Medien, deren Risiken und Chancen und sprechen mit ihren Kindern über deren Gebrauch dieser Medien.
teilweise erreicht
Ein Austausch über sinvolle Regeln zwischen SuS und Eltern fand beim Elternanlass statt. Die ELtern haben die Nutzungsformen der Jugendlichen kennengelernt und konnten anschliessend mit den SuS in Kontakt treten.
Strategien und Massnahmen
Durch die Zusammenarbeit mit den beiden Fachstelle und deren Bereitstellung eines eigenen Lehrmittels, lief das Projekt nie Gefahr zu scheitern. Das Projekt war von aussen stark geführt, was in diesem Fall stark zu dessen Erfolg beigetragen hat.
Stärken
- starke Zusammenarbeit mit Fachstellen
- eigenes (übersichtliches) Lehrmittel
- Motivation der SuS (Lebensnähe)
- Partizipation der SuS (sie organisierten den Elternabend selber) und waren für die Präsentation ihrer Arbeiten verantwortlich
- Motivation der LP (auch die LP wollten von dem Projekt profitieren und für sich etwas lernen)
- Einbezug der Eltern (Eltern kommen in die Schule und setzen sich mit der Lebenswelt ihrer Kinder auseinander)
Schwächen
- Organisationsaufwand für den Elternabend (Laptops, Beamer, Wandtafeln etc.)
- Arbeit in einem Bereich, der starken und schnellen Veränderungen unterworfen ist