Pausenplatzgestaltung

Ausgangslage
Die an der Sekundarschule Wallrüti Beteiligten leiden schon länger unter der schlechten Infrastruktur des Schulhauses. Fehlende Gruppenräume, zugige Gänge etc. erschweren das Unterrichten. Auch der triste , leblose Pausenplatz entspricht den Bedürfnissen der Jugendlichen in keinster Weise. Darunter leidet das Lernen, aber auch das Wohlbefinden aller. Vor allem die fehlenden Sitzgelegenheiten und der viele Beton schaffen nicht gerade Wohlfühlumgebung. Die Mitgliedschaft im kantonalen Netzwerk gesundheitsfördern-der Schulen und die mit ihr verbundende Standortbestimmung hat den Anstoss zum Projekt Pausenplatz-gestaltung gegeben, da sich dies als eines der Hauptziele der Schule herauskristallisiert hat. In der Pause sollte man sich erholen, gemütlich zusammen sitzen und sich austauschen können. Ziel des selbstgestal-teten Pausenplatzes ist ein grösserer Zusammenhalt und eine positive Einstellung zum eigenen Schul-haus, ein Zugehörigkeitsgefühl zur Sekundarschule Zinzikon-Wallrüti.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
a) Sitzmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler tragen zu mehr Gemütlichkeit und Erholung bei.
b) Klare Farben und Formen schaffen eine positive Atmosphäre und werten das Schulhaus optisch auf.
c) Die Jugendlichen haben Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten
Strategien und Massnahmen
Auf Grund der Bedürfnisse werden Gestaltungsmöglichkeiten erarbeitet:
- Holzbänke werden im Werken hergestellt und auf dem Pausenplatz aufgestellt.
- Gipsskulpturen verschönern die Rostfassade und das Dach des Schulhauses.
- Die grauen Betonwände werden mit bunten Farben bemalt.
- Bei dem Basketballplatz werden die Begrenzungen neu gemalt.( Eventuell unter Mithilfe der Schülerin-nen und Schüler. )
- Zwei Mühlespiele sollen zu Wettkämpfen anregen.
Geplante Evaluation
- Schülerinnen und Schüler tragen Sorge zu ihren eigenen Werken. Der Hauswart meldet Beschädigun-gen.
- Eine Umfrage unter den Jugendlichen wird durchgeführt.
- Veröffentlichung eines Berichts in der Schülerzeitung mit der Bitte um Feedback der Eltern.
- Pausenplatzbeobachtungen werden durchgeführt (z.B. Fotografieren immer des gleichen Bänkchens an verschiedenen Tagen).
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Die Gestaltungsideen von Jungen und Mädchen wurden gleich stark gewertet und umgesetzt. Da die Sekundarschule eine Jahrgangsschule ist, sind alle Schüler und Schülerinnen ungefähr im selben Alter. Sie gestalten ihren Pausenplatz nach Anleitung der Lehrpersonen selbstständig. In den Klassenräten wurden zuerst Gestaltungsideen gesammelt und darauf gestützt ein Fragebogen erstellt.
Alle Ideen wurden ernst genommen und gemeinsam diskutiert. Einige wurden als nicht durchführbar verworfen, andere auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die im Fragebogen am meisten angekreuzten Ideen wurden in einer ersten Phase im Rahmen von Projekttagen von der Sekundarschule in klassenübergreifenden, nach Interessen zusammengestellten Gruppen realisiert
Beim abschliessenden Pausenplatzfest werden die Eltern der Schüler und Schülerinnen Spezialitäten aus ihrer Heimat mitbringen, welche wir zu einem Buffet aufbauen. So wird dieses Fest zu einem Ort der Begegnung der verschiedenen Kulturen. Die Eltern können bei dieser Gelegenheit den neu gestalteten Pausenplatz besichtigen.
Empowerment
Die Jugendlichen arbeiten in verschiedenen selbstgewählten Gruppen nach ihren Fähigkeiten und Neigungen (Gruppe Mauergestaltung, Gruppe Gipsfiguren, Gruppe Spielfeld). Sie arbeiten dadurch mit ihnen weniger bekannten Kolleginnen und Kollegen, Lehrerinnen und Lehrern zusammen und erweitern so ihr soziales Netz in der Schule.
Die Schülerinnen und Schüler bringen ihre eigenen Ideen ein und gestalten den Pausenplatz nach ihren Bedürfnissen. Sie fühlen sich ernst genommen und können ihre Kreativität einbringen. Auch die Lehrpersonen leiten eine Gruppe entsprechend ihrer Fähigkeiten und Neigungen. Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung für ihre Arbeiten und werden dabei von Klassen- und Fachlehrkräften angeleitet, gefördert und unterstützt.
Partizipation
Wie bereits unter dem Punkt Strategien/Massnahmen aufgeführt wurden alle Ideen in den Klassenräten diskutiert und ein Fragebogen ausgearbeitet. Die Bedürfnisse der Lehrpersonen wurden im Vorfeld in Teamsitzungen besprochen und eventuelle Unsicherheiten so weit wie möglich geklärt (Kompetenz zum Herstellen von Gipsfiguren und Malereien).
Der Schulsozialarbeiter war Teil der Projektgruppe und beaufsichtigte die Malerarbeiten. Dadurch erlebten Die SuS ihn einmal in einer anderen Rolle.
Die SuS wurden von Anfang an in alle Überlegungen zum Thema Pausenplatzgestaltung mit einbezogen. Mit Plänen der Umgebung bewaffnet, überlegten sie sich zum Beispiel die Positionen der handgefertigten Holzbänkchen.
Der Hauswart war über die laufenden Entwicklungen stets im Bilde und hatte Mitsprache- und vor allem auch Vetorecht. Er sorgte im Vorfeld auch für die Reinigung der zu bemalenden Flächen.
Langfristigkeit
Die Idee der Pausenplatzgestaltung mit 3. Oberstufenschülern liegt darin, dass die abgehenden SchülerInnen Spuren durch ihre Werke, also einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Dies soll in unserem Schulhaus zur Tradition werden. Den neuen Erstklässlern wird in Aussicht gestellt, dass auch sie am Ende ihrer Schulzeit den Pausenplatz neu gestalten dürfen. In der 2. Oberstufe werden zunächst die noch nicht gestalteten Wände bemalt. Dies soll sicherstellen, dass sie den Arbeiten ihrer Vorgänger Sorge tragen, weil sie ja auch möchten, dass ihren Arbeiten dieselbe Achtung entgegen gebracht wird. Zur Qualitätssicherung wird eine Ideenbox in den Gängen aufgestellt, in der neue Vorschläg zum Thema Pausenplatzgestaltung gesammelt werden. Das Pausenplatzangebot wird laufend überprüft und erneuert, sowie Ausbesserungsarbeiten an den bestehenden Werken durchgeführt.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
- Die Betonmauern auf dem Pausenplatz wurden mit bunten Farben bemalt. Dies schafft eine fröhliche, fast südländische Atmosphäre.
- Gipstierchen warten auf ihren Transport aufs Dach. Dort sind sie sicher vor Beschädigungen.
- Die von den Schülern und die Schülerinnen hergestellten Holzbänkchen erfreuen sich reger Nutzung.
- Die Neubegrenzungen des Basketballfeldes werden vom Sportamt übernommen (Vorschrift!).
- Die Mühlespiele wurden auf den Boden gemalt und die Spielsteine sind in Produktion. Auch diese wer-den von den Schülern selbst hergestellt.
Strategien und Massnahmen
- Die Umfragen haben die wirklichen Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzern des Pausenplatzes klar herauskristallisiert.
- Klassen- und Fachlehrkräfte arbeiten Hand in Hand.
- Alle Beteiligten waren jederzeit in den Prozess mit einbezogen.
- Die verschiedenen Verschönerungsmassnahmen haben den Pausenplatz wie geplant aufgewertet.
Stärken
Begeisterung aller Beteiligten erleichtert die Realisierung der geplanten Arbeiten.
Der Unterschied von vorher zu nachher ist so gross, dass er für alle Beteiligten und Passanten gut sichtbar ist.
Schwächen
Zum Teil unklare Absprachen führten zu Konflikten unter den Beteiligten.
Der Hauswart beklagte sich nach der Realisierung über Zusatzarbeit auf dem Pausenplatz, da dieser wegen den Bänken nun auch ausserhalb der Unterrichtszeiten mehr genutzt wird, was ein zusätzliche Abfallproblem hervorruft.