Früherkennung und Frühintervention an Primarschule und Kindergarten Nürensdorf


Allgemein
Projektleitung
Steinbeck
David
0795076543
Kontaktlehrperson
Steinbeck
David
0795076543
Projektmitglied
Gilly
Jürg
Ruthenbeck
Frank
Kurzbeschreibung
Interventionsleitfaden "Früherkennung und Frühintervention"
Beschreibung
Früherkennung und Frühintervention hat das Ziel, gefährdete Menschen in schwierige Situationen rechtzeitig wahrzunehmen und zu unterstützen, um passende Hilfestellungen zu finden und ihnen eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Die Förderung des Individuums in seinem sozialen Kontext steht dabei im Zentrum.
Drei entscheidende Faktoren tragen zur Handlungssicherheit von Lehrpersonen in der Früherkennung und Frühintervention bei :
• Gute Kenntnisse über Symptome und Gefährdungsentwicklungen
• Austausch im Team über den Umgang mit gefährdeten Schülerinnen und Schülern
• Entwicklung und Umsetzung eines Instrumentariums (Interventionsleitfaden)
Zeitrahmen
2 Jahre (1 Versuchsjahr 2013/14, Überarbeitung 2014/15, Implementierung 2015)
Projektbegründung
Ausgangslage
Wir fördern die persönlichen, sozialen, kognitiven und physischen Kompetenzen, die es unseren Schülerinnen und Schülern ermöglichen, ihr Leben zu steuern und konstruktiv auszurichten und die Fähigkeit zu entwickeln, mit den Veränderungen in ihrer Umwelt zu leben, selbst Veränderungen zu bewirken und einen angemessenen Umgang sowohl mit den Mitmenschen als auch mit Problemen und Stresssituationen im alltäglichen Leben zu entwickeln.“
Diese Ziele verfolgen wir seit über 6 Jahren beharrlich und nachhaltig im Rahmen der Gemeinschaftsbildung an unserer Schule – sei dies an Projekttagen, in der Schüler/innen-Vollversammlung, in den Klassenräten, an klassenübergreifenden Anlässen und Aktivitäten, in gemeinsamen Ritualen, in der persönlichen Kompetenzentwicklung von Schüler/innen und Lehrpersonen, in der konstruktiven Konfliktbearbeitung oder ganz einfach - im Schulalltag. Ausgehend von dieser gut etablierten Praxis und diesem breiten Fundament haben wir uns vor gut 2 Jahren aufgemacht, unseren Blick auf eine Gruppe von Kindern zu lenken, die mit „leisen“ (internalisierten) Symptomen zeigen, dass sie Hilfe benötigen.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Definierte Abläufe bilden einen zentralen Bestandteil des Früherkennungs- und Frühinterventionskonzepts und unterstützen eine schnelle und adäquate Reaktion auf wahrgenommene Symptome und Verhaltens-weisen. Der festgelegte Ablauf von Beobachtung, Interpretation und Handeln bei Auffälligkeiten, problematischem Verhalten, sozialem Rückzug, usw. soll in schriftlicher Form eines „Interventionsleitfadens“ für alle zugänglich festgehalten werden.
Strategien und Massnahmen
n einer eintägigen Klausurtagung wird dieser Auftrag durch die Steuergruppe „Gesundheitsförderung & Prävention“ bearbeitet und auf Grund unserer Rahmenbedingungen und der Zielsetzungen von F&F ein möglichst praxisnaher Leitfaden entworfen. Die detaillierte Erarbeitung und Redaktion erfolgt durch den Projektleiter. Dabei werden die Erkenntnisse und Materialien des Pilotprojekts F&F von radix.ch, die Inputs der Weiterbildungen Transaktionsanalyse und lösungsorientierte Beratung und die Beiträge der Suchtpräventionsstelle gezielt genutzt. Auf die inhaltliche Verknüpfung mit der gut etablierten Praxis im Bereich Gemeinschaftsbildung ist besonders acht zu geben.
Das Setting Schule ist aus mehreren Gründen ein geeigneter Ort, um diesen Präventionsansatz einzuführen und anzuwenden:
• Kinder und Jugendliche stehen in einer von Veränderungen geprägten Lebensphase, in der vielfältige Entwicklungsaufgaben bewältigt werden müssen;
• Die Schule ist ein zentraler Sozialisationsort im Kindes- und Jugendalter. Neben der Bildung sind die Förderung einer gesunden Entwicklung der Persönlichkeit und vielfältiger sozialer Kompetenzen sowie Unterstützung bei der Integration in die Gesellschaft wichtige Aufgaben;
• In Schulen werden viele Problematiken der Kinder und Jugendlichen sichtbar und durch die enge und zeitlich intensive Beziehung zu den Lehrpersonen für diese wahrnehmbar;
• Schulen sind durch ihre Strukturen besonders geeignet, um entsprechende Entwicklungsprojekte zu initiieren.

Daneben sind aber die Lehrpersonen und Schulleitungen Zielgruppen von F&F. Sie sollen unterstützt werden und durch erhöhte Handlungssicherheit Entlastung erfahren.
Geplante Evaluation
Der Leitfaden wurde nach dem Versuchsjahr 2013/14 in der Schulkonferenz systematisch evaluiert, Veränderungsvorschläge werden diskutiert, beschlossen und dann durch den Projektleiter inhaltlich und redaktionell verarbeitet.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Nicht nur auffällige und störende Schülerinnen und Schüler sollen erkannt und unterstützt werden. Durch die Erarbeitung des Leitfadens und gezielte Weiterbildung versuchen wir allen Schülerinnen und Schülern, insbesondere auch solche, die mit „leisen“ (internalisierten) Symptomen zeigen, dass sie Hilfe benötigen, gezielt unterstützt werden.
Empowerment
„Wir fördern die persönlichen, sozialen, kognitiven und physischen Kompetenzen, die es unseren Schülerinnen und Schülern ermöglichen, ihr Leben zu steuern und konstruktiv auszurichten und die Fähigkeit zu entwickeln, mit den Veränderungen in ihrer Umwelt zu leben, selbst Veränderungen zu bewirken und einen angemessenen Umgang sowohl mit den Mitmenschen als auch mit Problemen und Stresssituationen im alltäglichen Leben zu entwickeln.“
Diese Ziele verfolgen wir seit über 6 Jahren beharrlich und nachhaltig im Rahmen der Gemeinschaftsbildung an unserer Schule – sei dies an Projekttagen, in der Schüler/innen-Vollversammlung, in den Klassenräten, an klassenübergreifenden Anlässen und Aktivitäten, in gemeinsamen Ritualen, in der persönlichen Kompetenzentwicklung von Schüler/innen und Lehrpersonen, in der konstruktiven Konfliktbearbeitung oder ganz einfach - im Schulalltag.
Partizipation
Hauptakteure der Früherkennung in der Schule sind die Lehrpersonen. Die Akteure der Frühintervention können je nach Gefährdung Lehrpersonen, Schulsozialarbeit und Schulleitung sein, bei Bedarf werden weitere Stellen wie Schulpsychologischer Dienst, Beratungsstellen, Erziehungs- und Familienberatung und die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde mit einbezogen.
Die Lehrpersonen und weitere pädagogische Miterbeitende wurden insbesondere bei der praktischen Umsetzung und der Evaluation gezielt miteinbezogen, fachliche Stelle insbesondere bei der Erarbeitung.
Langfristigkeit
Der Leitfaden wurde versuchsweise eingesetzt, gezielt evaluiert und überarbeitet. Seit 2015 ist nun eine überarbeitete Version implementiert und steht den Lehrpersonen zur Verfügung.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Konkret wurde der ganze Ablauf im Versuchsjahr in 4 Fällen durchgeführt, in vielen weiteren Einzelsituationen wurde nur der Austausch der Wahrnehmungen vorgenommen oder Lehrpersonen verwendeten Gesprächsanregungen und Protokolle für situative Gespräche mit Kindern und Eltern.
Auf Grund der Rückmeldungen hat sich der Leitfaden bewährt. Die Materialien sind praxisnah und hilfreich. Die Erkenntnisse der Weiterbildungen der letzten Jahre in Transaktionsanalyse und lösungsorientierter Beratung konnten gewinnbringend aktiviert und eingesetzt werden, der Austausch und die Handlungssicherheit wurden gestärkt. Im Bereich Kenntnisse über Symptome und Gefährdungsentwicklungen liegt noch Entwicklungspotential.
Strategien und Massnahmen
Eine sehr gut etablierte Praxis der Gemeinschaftsbildung "Gemeinsam sind wir stark!" ist das Fundament von Früherkennung und Frühintervention, auf das wir bauen können. Alle Schülerinnen und Schüler setzen sich intensiv mit den Themen Gefühle, Kommunikation, Problemlösen, Streit schlichten und Frieden finden auseinander. Wiederkehrende Rituale, Klassenrat und vor allem die konstruktive Lösung von Konflikten im Alltag stärken diese Basis nachhaltig. Durch den praxisnahen Leitfaden und gezielte Weiterbildung haben die Lehrpersonen deutlich mehr Handlungssicherheit erlangt.
Stärken
Praxisnähe, Konsistenz in Bezug auf die Rahmenbedingungen (strukturelle Voraussetzungen) und die etablierte Praxis, gut einsetzbare Materialien, klar definierte Vorgehensweisen
Schwächen
Im Bereich Kenntnisse über Symptome und Gefährdungsentwicklungen liegt noch Entwicklungspotential. Dies werden wir in der weiteren Entwicklung des Leitfadens und spezifischen Weiterbildungen berücksichtigen.
Anhänge
Dateien
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