Konflikte lösen mit dem Modell der Friedensbrücke
Projektgruppe
- Marisa Martschitsch (Mittelsrufenlehrperson)
- Birgit Höntzsch (Schulleitung)
- Alessandro Lanza
Zeitrahmen
September 2010 - 2012
Ausgangslage
Im Rahmen einer Stärken - Schwäche-Analyse im Schuljahr 08/09 (interne Weiterbildung) wurde in zwei formulierten Schwächen der Umgang zwischen Schüler-Lehrperson und Schüler untereinander thematisiert. Der Umgang ist nicht immer rücksichtsvoll und noch verbesserungswürdig, auch vermeintlich kleinere Konfilkte können eskalieren. Diese Schwächen wurden als Ausgangspunkt für die Projektplanung im Rahmen der gesundheitsfördernden Schulen genommen.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Die Friedensbrücke ist weiter ausgebaut, vertieft, umgesetzt und wird von allen Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler getragen. Die Friedensbrücke ist ein partizipatives Konfliktlösemodell welches in den Schulbetrieb / Alltag anhand von Ritualen eingebunden ist.
Die Friedensbrücke wurde von der Schulleitung in Kindergarten und Primarschule vor den Sommerferien 2010 eingeführt. Anhand von 4 "Friedenstagen" wird zum Thema passend jeweils ein Input gemacht. Ziel dieser Tage ist es, das Konfliktlösemodell aufzufrischen und anhand verschiedener Zugänge zu vertiefen.
Ziel ist auch, dass die Schüler der Mittelstufe in die Planung der Friedenstage miteingebunden werden und immer mehr Verantwortung übernehmen, um schlussendlich einen solchen Tag selbstständig durchzuführen.
Strategien und Massnahmen
- Friedensbrückentage: Pro Quartal findet ein Vormittag zum Thema Frieden statt. EInige der Tage werden in den Klassen stattfinden, um den Zusammenhalt in der Klasse zu stärken, einige Tage finden gemeinsam statt, an denen man gemeinsam als Schule etwas erarbeitet zum Thema Frieden. (Z.b. gemeinsam eine grosse Friedensbrücke gestalten)
- Klassenrat: Der Klassenrat findet in allen Klassen regelmässig statt. Er ist ein geeignetes Gefäss, um Konflite zu thematisieren und zu lösen.
- Rollenspiele: An den Friedenstagen wird anhand von Rollenspiele die Friedensbrücke als Konfliktlösemodell geübt, die Kinder lernen und üben, sich mitzuteilen und als Mediator das Konfliktlösemodell mit anderen durchzuführen.
Geplante Evaluation
Nach dem ersten Teil des Projektes wird eine Zwischenevaluation anhand eines Fragebogens für Lehrpersonen und Schüler durchgeführt. (Juni 2011) Die Form für die Evaluation nach den 3 Jahren ist noch offen.
Indikatoren:
- Kooperation und Achtsamkeit in der Gruppe ist sichtbar. Z.B. lösen die Kinder kleine Streitigkeiten selber auf dem Pausenplatz. Auf dem Pausenplatz herrscht ein wertschätzender Umgangston.
- Die Friedensbrückentage und die Friedensbrücke finden regelmässig statt.
- Die Kinder fühlen sich wohler, ihr Selbstbewusstsein wird gesteigert.
- Diverse soziale Kompetenzen werden gefördert, z.B. Empathie, verständnis für Konflikte, aktives Zuhö-ren, kommunikative Fähigkeiten und Kompromissbereitschaft ist höher.
- Die Kinder versuchen als ersten Schritt ihre Konflikte eigenverantwortlich zu lösen und erst wenn dies nicht geht, erfragen sie die Unterstützung der Lehrpersonen.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Alle Kinder der Schule sind gleichermassen in diesem Projekt eingebunden. Im Projekt geht es nicht um "Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse der Geschlechter, der verschiedenen sozialen, ethnischen und religiösen Herkunft", sondern um das einbinden aller Schüler in den Prozess.
Empowerment
Das Projekt der Friedensbrücke zielt ganz stark auf das individuelle Empowerment und community empowerment hin. Einerseits wird das Individuum gestärkt, die Fähigkeit zu erlangen, Entscheidungen zu treffen (z.B. die Entscheidung anhand der Friedensbrücke, einen Konflikt zu lösen, oder die Entscheidung anderen Kindern zu helfen, das Modell durchzuführen und somit als Mediator wirken kann). Andererseits werden die Kinder in ein gemeinschaftliches Handeln miteinbezogen, in dem sie erfahren, dass das Konfliktlösemodell von der ganzen Schule getragen wird und dadurch die Lebensqualität gesteigert wird. Die Kinder der Mittelstufe wirken partizipativ an den Friedenstagen mit und somit wird ihre Kompetenz und Mündigkeit anerkennt und gefördert.
Partizipation
Die Friedenstage sind so geplant, dass die Kinder nicht nur "teilnehmen", sondern "teilhaben", indem sie aktiv die Tage mitgestalten, Verantwortungen übernehmen und in den Prozess einbezogen werden. Somit erfahren die Kinder, dass sie einen gestaltenden Einfluss auf ihre eigenen Lebensbedingungen nehmen können und entdecken neue Kompetenzen.
Die SchülerInnen lösen Probleme mit der Friedensbrücke in eigener Kompetenz, grössere Konflikte, oder solche die sie nicht selber lösen können tragen sie an eine Lehrperson.
Langfristigkeit
- Die Friedensbrücke als Konfliktlösemodell ist allen Schülern bekannt. In jedem Schulzimmer hängt ein solches Modell, das die Schüler zur Hilfe nehmen können.
- Im Schulhaus steht eine Holzbrücke, anhand derer die Schüler die Friedensbrücke auch haptisch durch-führen können.
- Einmal wöchentlich findet der Klassenrat statt, wo persönlichkeitsbildende Themen Platz haben. Das Lösen und Bearbeiten von Konflikten in der Klasse mit Einbezug der Friedensbrücke findet hier Raum und Platz.
- Wichtige Werte des Zusammenlebens an unserer Schule werden viermal jährlich am Friedenstag thema-tisiert
- Gemeinsam definierte Schulhausregeln und deren Konsequenzen sind in der Elternbroschüre publiziert.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Evaluation wird am 15. Juni 2011 an einem Weiterbildungstag durchgeführt.
Strategien und Massnahmen
Evaluation wird am 15. Juni 2011 an einem Weiterbildungstag durchgeführt.