Xundi Pause,
Ess-und Bewegungspause getrennt
Projektgruppe
1 Schulpflege, 1 Schulleitung, 1 Elternrat, 1 KLP, 1SSA, 1 RSPS
Zeitrahmen
April 2010 - Juli 2011
Ausgangslage
Das oberste Ziel ist die Nachhaltigkeit. Die Kinder sollen die Freude am gesunden Essen behalten oder wiedererlangen und diese als Jugendliche oder Erwachsene weiter erhalten. Das Thema gesund essen soll daher die Kinder während der ganzen Primarschulzeit begleiten und vor allem positiv geprägt sein. Die Kinder werden angehalten, regelmässig zu trinken durch farbige Becher oder Trinkflaschen beim Pult.
Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang der sich im Bedürfnis nach rennen, hüpfen, Fangis spielen oder Spielen mit Bällen äussert. Als Ausgleich zum Sitzen in der Schule müssen wir Bewegung ermöglichen bei jeder Gelegenheit und diese unterstützen statt verhindern.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Dem Bewegungsdrang der Kinder wird täglich Rechnung getragen.
Sichtbar wird dies durch die täglichen Bewegungspausen während der Lektionen, der Spielkisten im Schulzimmer für die kurzen Pausen, der Umgestaltung des Pausenplatzes und der Anreize mit Spielgeräten aus der SpielBox auf dem Pausenplatz.
Der Znüni wird jeden Tag von allen Kindern in der Klassengemeinschaft eingenommen. Die Freude am gemeinsamen, gesunden Essen wird gefördert.
Sichtbar wird dies im gemeinsamen Znünichreis und den Trinkflaschen/ -becher beim Pult.
Strategien und Massnahmen
Bewegung: Die Lehrpersonen werden instruiert, Bewegungspausen durchzuführen und bekommen Unterlagen dazu. An Weiterbildungstagen oder Teamsitzungen finden Bewegungspausen statt, die positiv erlebt werden und als Beispiele dienen. Das Schulgelände wird bewegungsfreundlich gestaltet und laufend angepasst.
Gesund essen: Die Esspause und Bewegungspause wird bewusst zeitlich getrennt. Zwei Mal pro Jahr richtet der Elternrat ein gesundes Znünibuffet ein, bei dem die Klassen Vorschläge einbringen dürfen. Die fünf Bereiche der Ernährungsscheibe werden jedes Jahr im Unterricht thematisiert. Ein Ernährungsworkshop für alle Klassen mit Elterninfo am Abend durch eine Ernährungsberaterin findet statt.
Geplante Evaluation
Die Kinder werden auf dem Pausenplatz beobachtet. Es warten weniger Kinder inaktiv vor der Schulhaustüre.
Die Kinder werden befragt. Sie geniessen den Znünichreis, weil sie an einem geschützten Ort essen können, einfacher miteinander teilen können und sich nicht entscheiden müssen, entweder Fussball zu spielen oder zu essen. Die mitgebrachten Znünis entsprechen den schulinternen Richtlinien und werden durch die Kameradinnen beiläufig beurteilt.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Die beteiligten Projektgruppen sind geschlechtergemischt zusammengesetzt. Eltern mit Migrationshintergrund sind in die Organisation einbezogen
Die unterschiedlichen Bedürfnisse für Unterstufen- und Mittelstufenkinder werden beachtet.
Empowerment
Bewegungsschwächere Kinder erfahren, dass Bewegung auch Spass machen kann. Durch das Spiel finden sie den Einstieg in regelmässige Bewegungsaktivitäten. Die aktive Pausengestaltung bietet Möglichkeiten, Dampf abzulassen und Stress oder Aggressionen abzubauen.
Die Kinder lernen und erfahren, dass eine ausgewogene Zwischenverpflegung das Leistungsverhalten und das Wohlbefinden verbessert. Regelmässiges Trinken von Wasser erhält die Konzentrationsfähigkeit.
Partizipation
In der Projektgruppe ?out? (Pausenplatz) sind Hauswart, Lehrpersonen, Schulpflege und Elternrat vertreten. Der Schülerrat und die Dorfvereine werden kontaktiert.
In der Projektgruppe ?Xundi Schuel? sind Lehrpersonen, Schulpflege, Elternrat, SchulSozialarbeit und RSPS integriert.
Die Kinder untersuchen ihren Pausenplatz nach Verbesserungsmöglichkeiten und können Wünsche anbringen.
Den Znünichreis kann jede Klasse selber mitgestalten.
Der Elternrat organisiert ein Pausenbuffet und ruft die Klassen zur Mitwirkung auf.
Die SpielBox wird durch gespendete oder gemeinsam gebastelte Geräte ergänzt. Sie wird durch Sechstklasskinder betreut.
Langfristigkeit
Den Schülerinnen und Schülern wird die Möglichkeit geboten, sich über das Spiel und die Bewegung in eine Gruppe zu integrieren, neue Bekanntschaften zu schliessen und sich von einer anderen Seite als im Unterricht zu zeigen. In der Gruppe finden eher Bewegungsaktivitäten statt. In manchen Klassen sind Schüler für die Bewegungspausen verantwortlich und bauen diese auch im selbstgesteuerten Gruppenunterricht ein.
Durch den Znünichreis nehmen sich die Kinder bewusst Zeit zum gemeinsamen Essen und erleben den sozialen Zusammenhang. Essen wird nicht nebenher eingenommen.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Grundsätzlich sind die Kinder mit dem neuen Pausenplatz sehr zufrieden. Ihren Wünschen nach Rückzugs- und Klettermöglichkeiten konnte nachgekommen werden und es zeigt sich, dass die verschiedenen Plätze gut bespielt und benützt werden. Auch die Weidenhäuschen werden rege benutzt. Die Kinder schätzen es sehr, selber zu entscheiden, wie viel Hektik und Ruhe ihnen gerade gut tun. Es treten deutlich weniger aggressive Zwischenfälle auf. Dies vor allem darum, weil sich betroffene Kinder nun selber aus dem Schussfeld nehmen und der Aggression aus dem Weg gehen können: wer sich stört, findet andere Aufenthaltsorte. Störer haben so weniger Angriffsfläche und somit auch weniger Möglichkeiten, ihr Stören umzusetzen. Die SpielBox wird in jeder 10Uhr Pause fast vollständig ausgeräumt.
Die Kinder geniessen die gemeinsame Znünizeit. Die Zusammensetzung der Znünis entspricht mehrheitlich den Richtlinien. Durch den gemeinsamen Znünichreis wurden Kinder entdeckt, welche regelmässig keinen Znüni mitnehmen. Nun haben nur noch Vereinzelte an einem Tag keinen Znüni dabei.
Strategien und Massnahmen
Die Bewegungspausen wurden unterschiedlich schnell in den Unterricht integriert. Die regelmässige Anwendung an Teamanlässen und die Festsetzung als Beobachtungsschwerpunkt bei Schulbesuchen durch die Pflege und SL haben viel zur Zielerreichung beigetragen.
Die Einrichtung der SpielBox belebte die Pausenaktivitäten sofort.
Im Bereich gesund essen hat eine Projektwoche zu Bewegung und Ernährung viel Wissen gebracht und Verhaltensänderungen der Lehrpersonen bewirkt. Der Ernährungsworkshop für die Schülerinnen und Eltern ebenso.
Unsere Schule macht mit bei schulebewegt des BASPO und bei fit-4-future der Cleven-Becker-Stiftung. Dadurch erhielten wir vielfältige Materialien.
Für den Znünichreis wurden die Unterrichtszeiten nicht verändert, die mittleren Lektionen wurden um je 5 Minuten verkürzt.
Stärken
Schulleitung und ?pflege finden das Thema Bewegung und Ernährung wichtig und legen ein entsprechendes Augenmerk darauf.
Die Kinder können bei Bewegung und Ernährung direkt Einfluss nehmen. Sie können mitgestalten.
Die Lehrpersonen können die Intensität der Zusatzarbeit variieren.
Schwächen
Den Bewegungspausen und dem Znünichreis wird nicht in allen Klassen gleiches Gewicht gegeben.
Das Buffet des Elternrates ist noch zu wenig eingebunden in die Aktivitäten der Lehrpersonen zum gesunden Essen.
Unsere Unterrichtsmaterialien sind noch nicht auf ihre Wirkung untersucht und verbessert.