Theater AG Chrüzächer - Eine Initiative aus dem SchülerInnenrat


Allgemein
Projektleitung
Egli
M.
Kuczynski
F.
Füglister
D.
Gonseth
S.
Projektmitglied
Kuczynski
F.
Egli
M.
Füglister
D.
Zeitrahmen
SJ 2010
Projektbegründung
Ausgangslage
In einem Klassenrat einer 6.Klasse, wünschten sich vier Mädchen im Schulhaus Chrüzächer, ein Theater AG zu gründen, die aus SchülerInnen des ganzen Schulhauses besteht. Sie waren der Meinung, dass die AG in der Freizeit stattfinden sollte.
Die Klasse, in der die Mädchen ihren Vorschlag eingebracht hatten, schlug ihnen vor, ihre Idee im SchülerInnenrat vorzubringen, weil eine solche Theater AG das ganze Schulhaus betreffe.
So stellten die SchülerInnen den Klassendelegierten des SchülerInnenrates ihre Idee vor, welche von den Klassenvertretern positiv aufgenommen wurde.

Die Lehrerschaft begrüsste diesen Vorschlag sehr, denn eine stufenübergreifende Theater AG dient der Gewaltprävention unseres Schulhauses und die SchülerInnenpartizipation gehört zu unserem Leitbild der Schule.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Initiierungsphase:
- Die SchülerInnen erleben Selbstwirksamkeit - sie wissen wie sie ihre
Ideen & Wünsche umsetzen können:
- Die SchülerInnen fühlen sich ernst genommen.
- Die SchülerInnen kennen unsere Schulstruktur und den damit verbundenen Weg einer Projektaufgleisung (Klassenrat, Delegierte, SchülerInnenrat, Schulleitung, Schulkonferenz).

Umsetzung:
- Das Projekt ist gewaltpräventiv.
- Die SchülerInnen lernen sich über die Stufen hinweg kennen.
- Jedes Kind findet im Theater seinen Platz und seine Rolle.
- Die SchülerInnen entwickeln gemeinsam das Theater und präsentieren es im Idealfall mit einer Vorführung.
- Durch das Auftreten auf der Bühne wird das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt.
- Die SchülerInnen sind sich bewusst, dass sie ein Teil einer Gemeinschaft sind und dass das Projekt nur gelingt, wenn alle auf das gemeinsame Ziel hin arbeiten.
- Die Kinder erleben Freude an etwas gemeinsam Erreichtem.
- Die SchülerInnen erleben und entdecken ohne Druck ihre Kreativität.

Weitergehendes Ziel:
- Die Freude der Kinder an der Theater AG gibt den Eltern Anreize, auch nach Abschluss des Projekts sich aktiv für ein sinnvolles Freizeitangebot ihrer Kinder einzusetzen.
Strategien und Massnahmen
Initiierungsphase:
Die Initiantinnen müssen die festgelegte Schulstruktur durchlaufen:
1. Sie gelangen mit ihrem Anliegen an den SchülerInnenrat
2. Nachdem die Klassendelegierten des SchülerInnenrats die Idee postiv aufgenommen haben, sprechen die Initiantinnen bei der Schulleitung vor.
3. Die Schulleitung lädt die vier 6.Klässlerinnen zu einer Lehrerkonferenz ein und hilft ihnen bei der Vorbereitung (vgl. Anhang 1).
4. Die Gruppe Gewaltprävention (darunter die Kontaktlehrpersonen Gesundheitsförderung und Prävention) wird in die Planung miteinbezogen.
5. Die Vier stellen ihr Projekt der Lehrerschaft vor.
6. Nachdem sie von der Lehrerschaft die Zustimmung und Unterstützung für das Projekt erhalten haben, klären sie in einer Klassenumfrage das Interesse an einer Theater AG ab.

Umsetzung:
1. Die Schulleitung setzt eine Projektleitung ein und sucht eine Leitung fürs Theater. Zwei Lehrpersonen - darunter eine ausgebildete TZT (Themenzentriertes Theater) Lehrperson - erklären sich bereit, das Projekt gemeinsam zu leiten.
2. Die Projektgruppe (Projektleitung und die Schulleitung) klären mit der Schulverwaltung die Finanzen und Rahmenbedingung.
3. Die Projektleitung legt nun die Ziele (siehe oben), die Rahmenbedingungen (z.B. 20 Kinder, 8 Proben, evt. Hauptprobe und Elternvorführung), das Thema (Rättenfänger von Hameln) fest und planen das weitere Vorgehen: Daten, Info der Kinder und Eltern, Raumreservation, ...
4. Die Kinder und ihre Eltern werden informiert (vgl. Anhang 2). Es melden sich 41 Kinder an. Die Theaterleitung entscheidet sich, niemanden auszuschliessen und die Umsetzung mit 41 Kindern zu versuchen.
5. Start der Proben
6. Schülervorstellungen und Elternvorstellung
7. Auswertung des Projektes
Geplante Evaluation
Einige SchülerInnen werden gebeten, ein schriftliches Feedback zu geben (vgl. Anhang 4).

Die SchülerInnen haben in dem Klassenrat die Möglichkeit, ihre Meinungen zum Theater kundzutun.
In einer Schulkonferenz evaluiert die Projektgruppe die Feedbacks aus den Klassenräten und dem restlichen Lehrerteam.

Die Projektgruppe sitzt nach Abschluss der Theater AG zusammen und evaluiert die Durchführung mit der Theaterleitung. Diese Rückmeldung wird von der Projektgruppe protokolliert (siehe 3. Zielerreichung - Projektziele).
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Leitbild der Schule: Wir werden einer bunten Schülerschar aus verschiedenen Kulturen mit unterschiedlichen Begabungen gerecht.

Sowohl Knaben als auch Mädchen, sowie Unter- und Mittelstufenkinder können an der Theater AG teilnehmen. Die Kurskosten sind für alle Kinder erschwinglich. Das Theaterthema ist für alle ethnischen und religiösen Gruppen vertretbar.
Empowerment
Leitbild der Schule: Wir fördern die Kinder durch vielfältige Bewegungserfahrungen in ihrer Lernfähigkeit.

Der ganze Entstehungsprozess unterstützt die SchülerInnen in ihrem selbstbestimmten Handeln. Sie erfahren, dass sie eine Idee umsetzen können, dass aber gewisse Abläufe eingehalten werden müssen.
Die älteren SchülerInnen, von denen viele bereits Theatererfahrung mitbringen, arbeiten mit den jüngeren SchülerInnen und erleben, wie diese von ihnen lernen wollen und können.
Partizipation
Leitbild der Schule: An unserer Schule gestalten die Kinder schon seit Jahren das Schulleben aktiv mit.

Das ganze Projekt ist nur aufgrund der Mitbestimmungsmöglichkeit entstanden, welche die SchülerInnen in den entsprechenden Gefässen wie Klassenrat wahrnehmen können.

Die SchülerInnen können mitentscheiden, ob sie das Angebot einer Theater AG gutheissen. Während dem Theater sind sie massgeblich in die Entwicklung der einzelnen Szenen involviert (vgl. Anhang 3).

Der SchülerInnenrat ist ein wichtiges Instrument, um den SchülerInnen die Möglichkeit zu geben ihre Anliegen einzubringen. In diesem Projekt hat er eine wichtige Rolle. Von ihm aus gelangen die SchülerInnen ans Lehrerteam.

Die Lehrpersonen unterstützen die Idee der SchülerInnen und zeigen ihnen damit, dass sie nicht nur mitreden sondern auch mitbestimmen können. Zwei Lehrpersonen übernehmen die Leitung der Gruppe, weshalb die Theater AG verwirklicht werden kann.

Die Eltern können ihre Kinder per Elterbrief anmelden (vgl. Anhang 2).

Die Schulverwaltung wird in die Vorbesprechung über die Rahmenbedingungen miteinbezogen (vgl. 2. Beschreibung des Projektes - Strategien / Massnahmen - Umsetzung Punkt 2).
Langfristigkeit
Leitbild der Schule: Wir sind ein gutes Team und arbeiten zum Wohl der Kinder optimal zusammen - über alle Stufen hinweg.

Für die Initiantinnen wird die erfolgreiche Umsetzung ihrer Idee wohl lebenslange Wirkung haben (Stärkung ihres Selbstwertes). In fast allen Klassen gibt es Kinder, die am Projekt teilnehmen. Diese Kinder können ihr Wissen und ihre Erfahrungen nun in ihre Klassen einbringen.
Einige SchülerInnen haben sich darauf im Klassenrat gewünscht, ein klasseninternes Theater zu gestalten.
Aufgrund der zahlreichen Anmeldungen kann davon ausgegangen werden, dass ein solches Theaterprojekt ein Bedürfnis der SchülerInnen ist. Die Lehrpersonen überlegen sich, ob sie im nächsten Schuljahr wieder bereit sind, dieses Projekt weiterzuverfolgen. Die Rahmenbedingungen für das nächste Theaterprojekt sind jedoch noch nicht ausgereift.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
- Rückmeldung der Theaterleitung:
Das Projekt war ein grosser Erfolg. Alle Klassen konnten die Theateraufführung besuchen. Ein tosender Applaus zeugte von Begeisterung, der den Einsatz aller Mitwirkenden des Theaters würdigte.
Das Projekt wäre auch ohne Aufführung lohnend gewesen. Es war eine Freude zuzuschauen, wie die Grossen an den Szenen mit den Kleinen gearbeitet haben. Es führte zu gegenseitiger Toleranz, da sich die Kinder mit Namen ansprechen und besser kennen gelernt haben. Die Theaterleitung hatte keinen einzigen Streit zu schlichten. Die Kinder arbeiteten friedlich miteinander.
Die finanziellen Rahmenbedingungen müssen sich ändern. Die Theater AG bedeutet viel zusätzliche Arbeit und Verantwortung. Dieser Mehraufwand muss angemessen entschädigt werden.

- SchülerInnen-Evaluation:
Die zahlreiche Teilnahme und die lobenden, freudigen Worte der SchülerInnen sprechen für sich. Die Lehrerpersonen bekamen seitens der Schülerschaft durchwegs positive Rückmeldungen. Auch den Kindern ist aufgefallen, dass sie sehr wenig gestritten haben.

Initiierungsphase
- Die Initiantinnen haben ihr Ziel erreicht: Die Umsetzung ihrer Idee Theater AG. Sie erlebten, dass das Lehrerteam und die Schülerschaft ihre Idee ernst nahm, sie unterstützte. Sie kennen die Mitbestimmungsmöglichkeiten und wissen, wie man eine Idee umsetzen kann. Bei den Schülervorstellungen und an der Elternvorführung wurde auf ihre Initiative hingewiesen und sie bekamen Applaus dafür.
- Die SchülerInnen des Schulhauses merkten, dass Schülerideen aufgenommen und umgesetzt werden.

Umsetzung:
- Das Theater wirkte vielschichtig gewaltpräventiv:
o Durch die stufenübergreifende Zusammensetzung der Theatergruppe,
o dadurch, dass sich die Kinder nun mit Namen ansprechen,
o das gegenseitige Kennen lernen ihrer Stärken und Schwächen,
o und dadurch, dass die jüngeren Kinder von den älteren angeleitet und unterstützt wurden.
- Die Gruppen arbeiteten sehr effizient und friedlich, es gab kaum Konflikte.
- Jedes Kind fand eine Sprechrolle (Texte sehr unterschiedlich lang!) und war fähig, seine Rolle auf der Bühne zu spielen.
- Das Selbstbewusstsein der Kinder wurde gestärkt. Viele wirkten zum ersten Mal in einem Theater mit und das sichtlich voller Stolz. Der Applaus nach den Vorführungen und die vielen positiven Rückmeldungen der SchülerInnen, Eltern und der Lehrpersonen unterstützte diese Stärkung.
- Die Kinder haben die einzelnen Szenen mitgestaltet (vgl. Anhang 5) und am Schluss fanden sowohl Schülervorstellungen und eine Elternvorführung statt.
- Durch das Festsetzen des gemeinsamen Zieles (die Kinder wollten unbedingt eine Elternvorführung), durch das gezielte Arbeiten auf dieses Ziel hin, aber auch durch die TZT-Übungen wurden sich die SchülerInnen bewusst, dass sie ein Teil einer Gemeinschaft sind und dass das Theater nur gelingen kann, wenn alle auf das gemeinsame Ziel hin arbeiten.
- Die Kinder haben lustvolle und kreative Theaterstunden erlebt. Es wurde viel gelacht.

Weitere Infos:
http://www.ps-regensdorf.ch/cms/front_content.php?idcat=366&idart=1380)
(Dokumentation des Theaterprojektes)

www.tzt.ch
(Infos zu Themenzentriertem Theater (TZT) Ziele & Inhalte)
Strategien und Massnahmen
Initiierungsphase:
Die Vorgehensweise hat sich bewährt. Dadurch, dass die Initiantinnen immer in der Verantwortung blieben, aber unterstützt wurden, konnten sie erleben, dass sie das Schulleben in unserer Schule aktiv mitgestalten können. Dieses Projekt kann ein Anstoss sein für die nächste Schülergeneration, ebenfalls eine Idee zu lancieren.

Umsetzung:
Die Theaterleitung hat sich an die geplante Rahmenbedingung gehalten. Mit nur acht Proben, schaffte es die Theaterleitung mit ihrer Theatergruppe, eine gelungene Schlussaufführung auf die Beine zu stellen.
Grundsätzlich haben sich die Projektorganisation und die Vorgehensweise bewährt. Unterschätzt wurde der Ressourcenaufwand der Theaterleitung. Bei der Evaluation könnten auch die Eltern befragt werden.
Stärken
- Eine SchülerInnen-Idee konnte innert kurzer Zeit umgesetzt werden.
- Das Lehrerteam unterstützte die Anliegen der SchülerInnen.
- Eine Lehrkraft mit TZT Ausbildung und eine theatermotivierte Lehrperson liessen sich von der Theateridee begeistern.
- Alle angemeldeten 41 SchülerInnen konnten mitmachen und schliesslich eine Rolle auf der Bühne spielen.
- Die SchülerInnen konnten friedlich und produktiv in Gruppen arbeiten.
- Die jüngeren Kinder konnten von der Theatererfahrung der Älteren profitieren und die älteren Kinder erlebten, wie die Jüngeren von ihnen lernen wollten.
- Alle Kinder konnten sich aktiv in die Theaterentwicklung einbrin-gen.
- Alle 41 Kinder lernten sich gut kennen und können sich noch heute mit Namen ansprechen.
Schwächen
- Der Mehraufwand, der Theaterleitung wurde nicht angemessen entschädigt.
Anhänge
Fotos
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