SchülerInnenrat Lättenwiesen Vom Klassenrat zum SchülerInnenrat (in einem Schulhaus mit über 500 Schülern)


Allgemein
Projektleitung
Wirth
Livia
Projektmitglied
Linder
Carmen
Ruiz
Claudia
Wegmann
Andreas
Löhrer
Nicole
Zeitrahmen
2009 Einführung Klassenrat (ebenfalls auf Datenbank)

Frühling-Winter 2010 Vorarbeit SchülerInnenrat

Frühling 2011 Einführung SchülerInnenrat
Projektbegründung
Ausgangslage
Wir haben in jeder Klasse einen gut funktionierenden Klassenrat, in dem die Partizipation auf Klassenebene stattfindet. Das Team entschied sich zusätzlich, den Kindern mehr Mitsprache auf Schulhausebene zu bieten. Im Volkschulgesetz ist diese Partizipationsebene auch vorgeschlagen.
Wir möchten, dass durch diese Mitbestimmung ein besseres Schulklima geschaffen wird und sich die Kinder wohl im Lättenwiesen fühlen. Ziele sind mehr Toleranz untereinander und dass die Kinder ihre Wirksamkeit direkt erleben können. Durch mehr Gemeinschaftsgefühl und Identifikation mit der Schule sollten die Schüler weniger Gewalt anwenden.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Die SchülerInnen sammeln Ideen und Anliegen im SchülerInnenrat und halten diese fest.
Die Leitung des SchülerInnenrats informiert das Lehrerteam darüber.
Die SchülerInnen werden selber aktiv und begeistern sich für die Verbesserung des Schulklimas, indem sie Ideen aus dem Klassenrat in den SchülerInnenrat bringen.
Die Kinder wissen, wie sie Ideen an den SchülerInnenrat bringen.
Die SchülerInnen wissen, dass es übergeordnete Gesetze gibt und prüfen die Anträge darauf.
Jährlich werden, nach Aufwand, mindestens zwei Ideen des SchülerInnenrats umgesetzt.
Strategien und Massnahmen
Lehrpersonen
Die Strukturen des Klassenrats werden an einer Weiterbildung zum Thema Partizipation (vom Klassenrat zum SchülerInnenrat) gefestigt. (siehe Anhang: Programm WB)
Die Klassenlehrperson stellt den SchülerInnenrat, die Aufgaben der Delegierten und den kommenden Arbeitsaufwand in den Klassen vor. (siehe Anhang: Programm LP`s)
Die Lehrperson unterstützt die Delegierten vor den Sitzungen im Sammeln von Traktanden. (siehe Anhang: Formular Anträge an SchRat)

SchülerInnen
Durch die einheitlichen Klassenräte finden sich die SchülerInnen im SchülerInnenrat besser zurecht. Die Klasse wählt ein geeigneter Delegierte, der ihre Anliegen vertreten kann. Wahlen finden individuell statt (Anpassung an Alter der Kinder).
Die Vorbereitungsgruppe (bestehend aus 3 Delegierten aus der 3., 5. und 6.Klasse) ordnet die Ideen aus den Klassen nach Überthemen und planen den Ablauf des Rates (Traktandenliste auf Hellraumprojektor). Im Schülerinnenrat werden die Vorschläge priorisiert und besprochen.
Die Vorbereitungsgruppe übernimmt die Gesprächsführung des SchülerInnenrats und ermutigt alle Vertreter zum Mitmachen.
Im SchülerInnenrat übernehmen fünf Kinder eine Sonderrolle (Zeitmanager, Protokollführer, Ruhestifter und zwei Beobachter).

Leitung SchülerInnenrat
Die Delegierten werden in der Vorbereitungsgruppe auf die Aufgabe im SchülerInnenrat vorbereitet.
Die Leitung unterstützt die Vorbereitungsgruppe beim Einhalten des Ablaufes und bei Unsicherheiten.
Auch sie schreibt sich den groben Verlauf auf (siehe Anhang: Protokoll).

Fotos SchülerInnenrat siehe im Anhang
Geplante Evaluation
Am Evaluationstag (im Winter 2011) wird das Projekt ausführlich ausgewertet. Ursprünglich wäre bereits im Sommer eine erste Auswertung mit Befragung der SchülerInnen geplant gewesen. Da aber bis dahin der SchülerInnenrat erst ein- bis zweimal zusammenkam, denken wir nun, dass eine Evaluation im Herbst aussagekräftiger ist. Bei einem so grossen Projekt muss man auch eine Anlaufphase planen, ohne gleich alles zu hinterfragen. Wir merkten, dass wir (und natürlich die Kinder) ungeduldig sind und gleich Resultate aus dem SchülerInnenrat sehen möchten (der Pausenkiosk soll stehen!). Bei einer jetztigen Befragung der Kinder könnte genau dies das sehr gelungene erste Treffen im Nachhinein negativ wirken lassen.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Der SchülerInnenrat soll gleichermassen aus beiden Geschlechtern zusammengesetzt sein.
Am SchülerInnenrat nehmen die Delegierten (ein Kind pro Klasse) der 1. bis 6. Klasse und der 3. Grundstufe teil. Anliegen der Kindergartenschüler werden durch die Kindergartenlehrperson vorgängig mitgeteilt. Somit werden alle Altersgruppen vertreten.

Die Wahlen werden im Klassenrat durchgeführt. Die Klassenlehrperson achtet, dass auch hier jedes Kind die gleiche Chance hat.

Die Delegiertengruppe wird jedes Jahr neu zusammengesetzt.
Empowerment
Alle SchülerInnen können sich aktiv an den durch den SchülerInnenrat lancierten Projekten beteiligen. Die Kinder lernen mit verschiedenen, auch externen Schulpartnern zusammenzuarbeiten (Lehrpersonen, Schulleitung, Hausabwart, Elternrat, Vereine... ). Sie lernen dadurch, wo und wie sie Mitsprache bekommen und wo die Grenzen der Partizipation liegen.
Partizipation
In den bereits gut verankerten Klassenräten, wählen die Kinder ihren Klassendelegierten, der die Klasse bestmöglichst vertreten kann. Die Ideen und Anliegen kommen von den Kindern selbst. Die Durchführung des SchülerInnenrats wird den SchülerInnen weitmöglichst selbst überlassen.
Langfristigkeit
Der SchülerInnenrat wird in der 3-Jahresplanung des Netzwerks festgehalten und in der Standortbestimmung 2013 evaluiert. Die AG Prävention plant eine regelmässige Überprüfung dieses Projekts. Verbindliche Termine für die Durchführung des SchülerInnenrats werden im Jahresplan der Schule festgehalten. Die KLP bemüht sich, dass das Thema SchülerInnenpartizipation regelmässig im Team besprochen wird. In jeder Teamkonferenz wird ein Zeitfenster von 5 min. für die SchülerInnenpartizipation eingegeben.
Dadurch versandet der SchülerInnenrat nicht!
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Die SchülerInnen sammeln Ideen und Anliegen im SchülerInnenrat und halten diese fest.
Das Sammeln funktioniert gut, da die Vorbereitungsgruppe, die den Rat auch leitet, eine Traktandenliste erstellt und jemanden bestimmt, der ein Protokoll schreibt. Das hat gut funktioniert. Die Delegierten bekamen den Auftrag, ihre Klasse über den Rat zu informieren. (siehe Anhang: Themen SchülerInnenrat)

Die Leitung des SchülerInnenrats informiert das Lehrerteam darüber.
Da wenige Sitzungen mit dem ganzen Kollegium stattfinden, haben wir bereits vorgängig ein kurzes Zeitfenster beantragt. Wir haben den Ablauf zusammengefasst, das weitere Vorgehen vorgestellt und auch Fotos vom ersten SchülerInnenrat gezeigt. Es lohnt sich vorgängig Zeitfenster in regelmässigen Zeitabständen zu beantragen. So hat man die Kollegen immer im Boot.

Die SchülerInnen werden selber aktiv und begeistern sich für die Verbesserung des Schulklimas, indem sie Ideen aus dem Klassenrat in den SchülerInnenrat bringen.
Es war schön, wie die Grossen und Kleinen miteinander diskutierten und sich voll beteiligten. Sie bildeten eine Einheit und es scheint als seien alle von ihnen sehr engagiert (sogar die Grundstüfler meldeten sich). Dieses Ziel wird gut erreicht - hoffen wir, dass das so bleibt!

Die Kinder wissen, wie sie Ideen an den SchülerInnenrat bringen.
Für das Sammeln von Ideen aus den Klassen wurde ein Formular von uns kreiert und mit der einmaligen Bitte solche zu sammeln (jetzt haben wir genug Anliegen für die nächsten Jahre!). Das fortlaufende Einbringen von Ideen aus den Klassen muss sich erstmal einspielen (hier muss man die LP`s animieren). Die Kinder haben aber sicher wöchentlich die Möglichkeit im Klassenrat dazu Fragen zu stellen.
(siehe Anhang: Formular Anträge an SchRat)

Die SchülerInnen wissen, dass es übergeordnete Gesetze gibt und prüfen die Anträge darauf.
Da die Vorbereitungsgruppe den SchülerInnenrat gemeinsam mit der Leitung (=Schulsozialarbeit) vorbespricht, wird sie bereits beim Planen auf Schwierigkeiten hingewiesen und kann dies den andern Kindern erklären.

Jährlich werden, nach Aufwand, mindestens zwei Ideen des SchülerInnenrats umgesetzt.
...wir sind gut dran...
Strategien und Massnahmen
Lehrpersonen
Die Weiterbildung zum Thema Partizipation (vom Klassenrat zum SchülerInnenrat mit Jenna Müllener) hat unserem Team viel gebracht, da alle ihre Einstellung zu diesem Thema überdenken konnten und viel diskutiert wurde. Auch war es glücklich gewählt, dass gleich an der Weiterbildung das Konzept überarbeitet und abgenommen wurde. Alle konnten mitarbeiten! (siehe Anhang: Konzept)
Unsere Arbeitsgruppe hat einen Zeitplan mit Vorgehensweise und konkrete Informationen für die Lehrpersonen zusammengestellt (siehe Anhang: Programm LP`s). So konnte jede LP ihre Schülerinnen und Schüler informieren. Auch ein Elternbrief wurde ausgeteilt (siehe Anhang: Elternbrief)
So sind alle Beteiligte auf dem gleichen Wissensstand.

SchülerInnen
Es scheint als würden die Kinder sich durch die einheitlichen Klassenräte gut im Schülerinnenrat zurechtfinden. Die Delegierten wurden gut gewählt (auch aus der Sicht der Lehrerinnen und Lehrer sind die richtigen dabei) und können Anliegen der Klasse vertreten.
Die Vorbereitungsgruppe plant den Ablauf des Rates gut. Die Traktandenliste auf dem Hellraumprojektor bewährt sich. Die Zeit hat sogar auch für ein gemeinsames Spiel gereicht.
Unklart war, wer die eher schüchternen Kinder zum Mitmachen ermutigt. Diese Rolle übernahmen im ersten Rat die "Zuschauer" (Lehrer aus der AG).
Überrascht haben uns die Protokollführerin und der Ruhestifter, welche das hervorragend machten. Die andern Sonderrollen wurden von den Kindern noch nicht "richtig" gemacht; dies muss sich wahrscheinlich einspielen. Ziel wäre es, dass niemand den Zeitmanager an sein Amt erinnern muss! Auch die Rolle der zwei Beobachter muss nochmals geklärt werden. Vor allem muss am Schluss vom Rat nochmals Zeit gegeben werden, damit die Ämter ausgewertet, eine Rückmeldung an die Vorbereitungsgruppe gegeben werden kann und das weitere Vorgehen geklärt werden kann (15min).


Leitung SchülerInnenrat
Das Vorbereitungstreffen hat zur Folge gehabt, dass die Kinder genau wussten, wer was zu sagen hat. Die Leitung hat sowohl vor, als auch währen dem Rat diese Kinder direkt unterstützt und gab ihnen Sicherheit. Auch sie hat ein kurzes Protokoll erstellt. Vorteil an der ersten Sitzung war, dass noch eine zweite Lehrerin beim Vorbereitungstreffen und beim Rat dabei war. Eine konnte dann mehr beim Organisatorischen helfen und die andere in der Vorgehensweise und beim Aufnehmen von Reaktionen aus dem Rat. Mit den Erfahrungen aus dem ersten Rat, haben wir nun entschieden, dass immer zwei Lehrpersonen mit der Vorbereitungsgruppe den Rat planen (Vorbereitungstreffen). Während dem Rat genügt es, wenn die Schulsozialarbeiterin und die Schulleitung anwesend sind, weil die Kinder den Rat sehr selbständig führen können.
(siehe Anhang: Evaluation SchRat)
Stärken
- Alle Lehrpersonen stehen dahinter
- Weiterbildung mit Jenna Müllener (gemeinsame Rich-tungssuche im Bereich SchülerInnenpartizipation)
- einheitliche Klassenräte erleichtern SchülerInnenrat
- Information der Lehrpersonen war gut
- Zeitplan erleichtert Lehrpersonen und der AG die Arbeit
- Vorbereitungssitzung mit den Delegierten (Leitung war gut, gegebene Ünterstützung war sinnvoll, viel Verant-wortung wurde an Vorbereitungsgruppe übergeben)
- Tischhufeisen (alle haben Blick auf Ablauf)
- Tischkärtchen -> gemischt sitzen (kaum Zwischengespräche)
-Spiel während dem Rat lockerte auf (schön, dass noch Zeit blieb)
- SchülerInnenrat im Jahresprogramm der Schule verankert (Festlegung bereits frühzeitig -> niemand fehlt im Rat)
Schwächen
- Manchen LP`s fällt es schwer, Partizipation zuzulassen
- Lange Zeitabstände zwischen den Räten lassen Aufträ-ge der Delegierten in den Klassen vergessen
- Abstimmungsform mit Aufstrecken im Rat war ungünstig
- es wurden bereits Lösungen gesucht, statt sich zuerst auf ein Thema zu einigen/ konzentrieren
- genaue Anleitung der Vorbereitungsgruppe fehlte (Ämtli waren unklar, Lättenwieseli wurde als Sprechsymbol nicht genutzt...)
- zu wenig Bewegung, Rhythmisierung muss verbessert werden
Anhänge
Fotos
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