Ausgangslage
Die steigenden Ansprüche an die Schule und gesellschaftlichen Veränderungen üben verstärkt Druck aus auf die Lehrpersonen. Durch diverse Schulreformen, administrative und organisatorische Themen wird ausserdem oft die pädagogische Zusammenarbeit vernachlässigt. Dies alles wirkt sich netagiv auf die psychische Gesundheit der Lehrpersonen aus.
Unser Schulteam setzt sich aus Lehrpersonen von 12 Kindergärten, Fachlehrpersonen und Therapeut/innen zusammen. Durch die dezentrale Lage der Kindergärten ist der pädagogische Austausch unter den Lehrpersonen sehr gering.
Einmal pro Woche findet eine Schulkonferenz statt (75 Min.), ca. jede 4. Schulkonferenz wird als Teamsitzung durchgeführt (90 Min.) Während der Teamsitzung werden Themen behandelt, welche einer längeren Diskussion bedürfen.
Vorhandene Ressourcen werden immer noch zu wenig genützt. Es fehlen Gefässe, um aktuellle Themen und Probleme aus dem Alltag zu besprechen. Die Teamsitzung eignet sich zwar sehr gut dafür, sie findet jedoch eher selten statt. Ausserdem fehlt es an einer "Kultur der gegenseitigen Beratung / Unterstützung". Die Lehrpersonen kommen oft gar nicht auf die Idee (oder fühlen sich nicht wohl dabei?), das Gefäss der Teamsitzung dafür zu nutzen.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Die Pädagogische Konferenz mit flexibler Themenauswahl ( Diagramm) wird eingeführt.
Alle Teammitglieder können ihre Anliegen aktiv einbringen.
Durch die pädagogischen Konferenzen entwickelt sich eine eine "Kultur der gegenseitigen Bereicherung, Beratung und Unterstützung".
Es ist selbstverständlich, dass wir unsere Unterrichtsmaterialien weitergeben.
Das Wohlbefinden der Lehrpersonen wird rundum gesteigert und die Arbeit ganzheitlich vereinfacht.
Die Lehrpersonen dort Unterstützung bekommen wo sie es brauchen. Die internen Ressourcen (besondere Fähigkeiten / Wissen) wird genützt und die gegenseitige Beratung / Unterstützung gefördert. Die (psychische) Gesundheit der Lehrpersonen wird dadurch gestärkt - was unmittelbar positive Auswirkungen auf den Unterricht und die (psychische) Gesundheit der einzelnen Kinder hat.
Strategien und Massnahmen
Die Pädagogische Konferenz findet alle zwei Wochen statt.
Ein Diagramm stellt sicher, dass brennende Themen oder Belastungssituationen Vorrang haben und die Themenwahl den Bedürfnissen der Lehrpersonen angepasst ist.
Verschiedene Diskussions- und Beratungsformen sind eingeführt und werden eingesetzt.
Geplante Evaluation
Vor dem Projektstart wurden folgende Erwartungen vom Team festgehalten:
-Diskretion und gegenseitiges Vertrauen sind gewährleistet
-Die Teammitglieder äussern sich offen
-Die Notwendigkeit oder Bereitschaft für eine Supervision/ einen professionelle Teambildungsprozess wurden überprüft und gegebenenfalls eingeleitet
-Auch positive Aspekte kommen nicht zu kurz
-Die Häufigkeit und der Zeitpunkt der Sitzungen sind für die Mehrheit der Teammitglieder gut angesetzt und kräftesparend.
Nach 2 Jahren werden diese Erwartungen überprüft.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Das Diagramm wird allen Lehrpersonen gesendet. Dadurch haben alle Lehrpersonen die gleiche Möglichkeit sich einzubringen.
Die Diagrammleiterin achtet darauf, das alle Lehrpersonen berücksichtigt werden.
Empowerment
Wir pflegen einen regelmässigen Kontakt, tauschen uns aus und unterstützen uns gegenseitig.
Wir wissen, was andere im Alltag beschäftigt und nehmen daran teil.
Probleme werden offen besprochen und verschiedene Lösungsansätze zusammengetragen.
Partizipation
Kick off: "wir haben uns für uns (Gesundheit der Lehrpersonen) entschieden"
Die pädagogischen Konferenzen werden von der Zielgruppe selber gestaltet.
Langfristigkeit
Die pädagogischen Konferenzen sind institutionlatisiert.
Es findet ein regelmässiger Austausch unter den Lehrpersonen / Fachlehrpersonen statt.