Lern Dich gesund - Wissenswertes über die Ernährung.
Ausgangslage
Ernährung im Kindertagestreff (Hort)
Die Verpflegung der Kinder im Kindertagestreff ist oft einseitig und zu fettlastig. Die Menugestaltung ist häufig nicht kindgerecht.
Übergewicht ist bei einigen Kindern ausgeprägt vorhanden. Dazu kommen Bewegungsmangel und anregungsarme Freizeitgestaltung zu Hause.
Eltern und Kindern fehlt vielfach das Wissen über gesunde Ernährung und die verträgliche Zubereitung von Nahrungsmitteln.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Ziel1
Die Kinder verfügen über Grundkenntnisse der Ernährungslehre (Ernährungspyramide). Sie setzen das Gelernte im Alltag um.
Ziel2
Herstellen eines Informationstransfers vom Hort in die Schulklassen und von den Kindern ins Elternhaus.
Strategien und Massnahmen
Information der Kinder über die Ernährungspyramide (Zusammensetzung, Aufbau, Bedeutung).
Aushang einer von den Kindern selbstgebastelten Pyramide in jedem Hortzimmer.
Immer wiederkehrende Thematisierung im Rahmen der gemeinsam einzunehmenden Mahlzeiten im Hort.
Durchführung von Aktionsvormittagen mit vier Klassen der Primarschule und zwei Kindergartenklassen (Vorstellen der Ernährungspyramide, Herstellen einer eigenen Ernährungspyramide für jedes Klassenzimmer, Zubereitung eines gesunden Pausenznünis).
Geplante Evaluation
Indikatoren
Rückmeldungen aus der Schule, von Kindern und Lehrpersonen.
Veränderungen zuhause, Rückmeldungen von den Eltern.
Beobachtung des Verhaltens der Kinder im Hort.
Das Projekt wurde an den geplanten Terminen durchgeführt. Insgesamt ist eine positive Bilanz der Aktionen zu ziehen. Das Thema gesunde Ernährung ist in den Klassen platziert worden. Die Kinder haben interessiert mitgearbeitet. In jedem Klassenzimmer hängt nun eine selbstgestaltete Ernährungspyramide. Diese rückt das bearbeitete Thema immer wieder in das Bewusstsein von Kindern und Erwachsenen. Durch die Broschüren und Informationen, die den Kindern ausgeteilt wurden, konnte das Thema gesunde Ernährung sogar weiter in das Elternhaus transportiert werden. Einige Eltern haben sich geäussert und waren sehr angetan, dass in der Schule ein solches Projekt durchgeführt werden kann. Im Hortalltag ist die Ernährung häufig ein Thema. Besonders beim Mittagessen werden die einzelnen Komponenten auf dem Teller den jeweiligen Bereichen der Lebensmittelpyramide zugeordnet. Die Auseinandersetzung mit der Ernährung findet also laufend statt.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Die unterschiedlichen Bedürfnisse der Geschlechter und der verschiedenen sozialen, ethnischen und religiösen Herkunft werden vollumfänglich berücksichtigt. Es gibt keine Einschränkungen.
Empowerment
Das Thema gesunde Ernährung wird mit den Schülerinnen und Schülern bearbeitet. Einzelne Kinder haben viel Wissen von zuhause und aus der Schule. Sie können diejenigen unterstützen und anleiten, die bisher weniger über die gesunde Ernährung erfahren haben. Alle Beteiligten können sich neue Kenntnissen und Fähigkeiten über Ernährung und die Zubereitung von Mahlzeiten aneignen.
Partizipation
Das Thema Ernährung spielt im Hortalltag eine zentrale Rolle. Dabei werden natürlich vor allem die Wünsche und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt. Insbesondere wird dabei auf eine ausgewogene und kindgerechte Zubereitung und Menuauswahl Wert gelegt. Die Rückmeldungen, Anregungen und Reaktionen der Kinder sind wichtige Parameter, denen grosse Bedeutung beigemessen wird und die nach Möglichkeit in die Menuplanung und Gestaltung mit einfliessen sollen.
Die Projektidee kam dementsprechend aus der Diskussion über die tägliche Verpflegung im Hort zustande. Den naheliegenden Wünschen der Kinder nach Fastfood galt es attraktive Alternativen entgegenzusetzen. Kinder lassen sich nur selten von den mahnenden Worten der Erwachsenen überzeugen. Vielmehr bedarf es dafür anschaulicher Beweise, einer kindgerechten Präsentation und einer aktiven Mitwirkungsmöglichkeit für die Kinder, um der Aktion einen nachhaltigen Charakter verleihen zu können.
Langfristigkeit
Die Ernährung stellt ein im Hortalltag immer wieder aufgegriffenes Thema dar. Dabei beginnt die Auseinandersetzung mit dem Essen bereits im Kindergartenalter und setzt sich in den höheren Alterstufen weiter fort. Mit dem Einbezug der jüngsten Kinder in das Projekt soll eine Basis für den bewussten Umgang mit Essen und Trinken geschaffen werden. Sie kennen die Regeln und Abläufe und schätzen das Angebot an hochwertigen Lebensmitteln. Einige Kinder setzten das im Hort Erlernte auch zuhause um und sorgen somit für einen Wissenstransfer in das Elternhaus.
Im Sommer 2008 wird das Projekt mit einem zweiten Modul fortgesetzt. Dabei geht es im Besonderen um die Früchte der Jahreszeit. Zusammen mit den Kindern wird ein Früchtespiess hergestellt. Begleitet wird dies mit Spielen zum Thema, z. B. mit einem Früchtememory. Dadurch sollen den Kindern Kenntnisse über die verschiedenen Früchte vermittelt werden. Gleichzeitig besteht die Gelegenheit, neue unbekannte Früchte zu probieren.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
Auswertung Ziel 1
Die Kinder haben mit viel Freude an dem Projekt mitgearbeitet. Sie haben sich auf verschiedene Arten mit der Ernährungspyramide beschäftigt. In jedem Klassen - und Hortzimmer hängt nun eine selbstgestaltete Ernährungspyramide. Diese rückt das Thema immer wieder ins Bewusstsein von Kindern und Lehrpersonen. Einige der Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer (!) haben das vorgestellte Rezept zuhause ausprobiert. Auf bewusste gesunde Ernährung wird im Alltag verstärkt geachtet.
Auswertung Ziel 2
Mit der Vorstellung der Ernährungspyramide haben viele der Kinder wertvolle neue Informationen vermittelt bekommen: Wie viel muss ich jeden Tag trinken? Darf ich auch Süssigkeiten essen? Warum sind auch Gemüse und Beilagen wichtig? Antworten auf diese und andere Fragen haben Kinder und Erwachsene in der neunzig Minuten dauernden Aktion vermittelt bekommen. Zusätzlich wurden an die Kinder Broschüren und Informationen ausgeteilt wodurch das Thema gesunde Ernährung weiter in das Elternhaus transportiert werden konnte. Einige Eltern waren sehr angetan davon, dass in der Schule ein solches Projekt durchgeführt werden kann. Der Transfer von Informationen nach Hause durch die Kinder hat sogar dazu geführt, dass in einigen Familien der Konsum von Süssgetränken zurückgegangen ist und stattdessen Wasser oder Tee getrunken wird. Ähnliches ist beim Essen zu beobachten, wobei vor allem die neuen Rezepte zum Ausprobieren und Nachmachen anregen.
Strategien und Massnahmen
Das Aufgreifen des Themas geschieht regelmässig, mal mehr, mal weniger gesteuert. Besonders an der Auswahl der Menus scheiden sich oft die Geister, da viele Kinder andere Vorstellungen von einem Mittagessen haben als die Erwachsenen. So kommt es immer wieder zu Diskussionen, aber auf eine sehr konstruktive Art. Mit dieser Auseinandersetzung kann auch eine wachsende Bereitschaft zum Probieren unbekannter Speisen beobachtet werden. Die Aktionsvormittage haben im April mit insgesamt vier Klassen stattgefunden, deren Lehrpersonen sich zur Mitarbeit bereiterklärt haben. Zusätzlich fanden je zwei Veranstaltungen in den beiden Kindergartenklassen des Schulhauses statt. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen des Schulhauses verlief sehr kooperativ und harmonisch. Die Eltern der Kinder wurden mit Informationsmatetrial versorgt. Einige Eltern gaben Rückmeldungen und zeigten sich sehr angetan von einem derartigen Projekt zum Thema gesunde Ernährung.
Stärken
Kleine, überschaubare Gruppen
Zusammenarbeit von Schule und Hort
Transfer des Themas ins Elternhaus
Kindgerechte Aufbereitung des Themas
Verknüpfung von Theorie und Praxis
Schwächen
Interesse und Mitarbeit von Kindern
und LP müssen vorhanden sein
Finanzierung der Zutaten
Verständigungsschwierigkeiten der Eltern