Miteinander auf dem Pausenplazt
Zeitrahmen
Das Teilprojekt ?Miteinander auf dem Pausenplatz? läuft seit Mitte Februar 2010 und wird im Herbst 2010 evaluiert.
Die Weiterführung zum Projekt ?Respekt und Toleranz? wird im Herbst 2010 starten und soll bis 2013 aufgegleist werden
Ausgangslage
Ausgangslage für das Projekt ?Miteinander auf dem Pausenplatz :
Das Schulhaus Feld wurde im Schuljahr 09/10 durch das externe Schulevaluationsteam beurteilt. Aus dem daraus abgeleiteten Evaluatiosbericht geht hervor, dass der Umgangston bzw. die Sprache auf dem Pausenplatz eher grob ist. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, wurde der Fokus in der Umsetzungsplanung vom Team für das laufende sowie kommende Schuljahr auf folgende Massnahmen festgelegt:
?Beobachtung des Verhaltens der Schüler und
Schülerinnen auf dem Pausenplatz,
?Umgang mit Regeln,
?Vereinheitlichung der Sanktionen.
Die Arbeitsgruppe "Gesundheit" sowie die Suchtpräventionsstelle "Zürcher Oberland" haben im Zusammenhang mit den genannten Massnahmen bereits einen Impuls-Tag in den Sportferien mit dem gesamten Lehrerteam durchgeführt.
Das Lehrerteam hat sich am Impulstag zu den folgenden zwei Grundlegenden Fragen Gedanken gemacht:
?Wo sind unsere persönlichen Grenzen bei verbaler
und physischer Gewalt?
?Bei welchen der definierten
Grenzüberschreitungen intervenieren wir in
Zukunft?
Dieses Projekt (Schadensbegrenzung) soll eine möglichst rasche Besserung des Umganges auf dem Pausenplatz bringen. In den folgenden Phasen des Projektes Miteinander auf dem Pausenplatz werden die Schüler/innen aktiv mit einbezogen.
Weiterführung des Teilprojektes als Gesamtprojekt Respekt und Toleranz zu einem späteren Zeitpunkt:
Die geschilderte Ausgangslage stellt allerdings nur den Anfang eines grossen Projekts dar, welches am entstehen ist. Es soll in Zusammenarbeit mit dem Schulsozialarbeiter, der Schulleitung sowie anderer Fachpersonen durchgeführt werden. Das unten beschriebene Projekt zeigt das Vorgehen im Bereich der kurzfristigen Schadenbegrenzung auf und wird sobald das weiterführende Projekt Gestalt angenommen hat, noch detaillierter beschrieben.
Klassenrat / Schülerparlament:
Das Instrument des Klassenrats wurde im Jahr 2008 eingeführt, welches von allen Lehrpersonen ein Mal pro Woche durchgeführt wird. Im weiterführenden Projekt Respekt und Toleranz soll der Klassenrat ebenfalls als Austauschort genutzt werden. Hier können die SchülerInnen ihre Meinungen, Ideen und Probleme mit einbringen. Zusätzlich sollen weitere Themen diskutiert werden (z.B. was für Regeln brauchen wir? Wie fühlen resp. verhalten wir uns auf dem Pausenplatz,?)
Damit ein guter Austausch auch später noch stattfinden kann, wird das Schülerparlament in den kommenden 3 Jahren eingeführt.
Weiterbildung der Lehrpersonen:
Es werden verschiedene Weiterbildung für die Lehrpersonen zur effektiven Aufsicht auf dem Pausenplatz durchgeführt.
Gewünscht wurden auch weitere Weiterbildungen zu Themen wie z.B. Wie sollen Schüler auf ihr Verhalten richtig angesprochen werden.
Pausenplatzgestaltung:
Unser Pausenplatz bietet leider momentan nicht wirklich viel Raum für Spiele während den Pausen. Vor allem bei Regen sind die angrenzenden Wiesen geschlossen und für die Schüler verbleibt nur der grosse leere Teerplatz.
Ein kleiner Vierecksplatz(ca.10x10m) ist bei schlechtem Wetter die einzige Möglichkeit für ein Fussballspiel. Die meisten Mittelstufenklassen versammeln sich während den Pausen vor allem in diesem Bereich. Die Fussballspielenden wurden von aussen viel ?aufgehetzt?, zum Teil kam es sogar zu Auseinandersetzungen. Die Aufsichtslehrpersonen mussten daher bisweilen ihre Aufmerksamkeit während der Pause vor allem auf diesen Platz richten. Zusätzlich ist das Gelände eher weitläufig was einen Überblick über das gesamte Geschehen erschwert. Eine Umgestaltung des Pausenareals wäre dringend nötig. Die Sanierung des Pausenplatzes wurde allerdings erst auf das Jahr 2015 angesetzt, daher sind jetzt effektive und effiziente Überganglösungen gefragt, die möglichst kostenneutral sind.
Am Impulstag in den Sportferien hat sich unter anderem eine Arbeitsgruppe ?Pausenplatz? formiert, welche sich nun um eine sinnvolle Umgestaltung des Pausenplatzes Gedanken macht, bis es dann zur Angekündigten Sanierung kommt.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Schülerebene:
I.Die SchülerInnen fühlen sich auf dem Pausenplatz wohl, ihre Anliegen und Sorgen werden ernst genommen.
II.Die festgelegte Haus-und Pausenordnung wird von allen eingehalten.
III.Die Konsequenzen respektive Sanktionen für Fehlverhalten sind allen bekannt und transparent.
Lehrerebene:
I.Das Lehrerteam vertritt eine gemeinsam definierte Haltung zum Thema gegen aussen.
Die Regeln und Sanktionen werden von allen Lehrpersonen gleich gehandhabt.
II.Die Lehrpersonen bilden sich zum Thema Aufsicht auf dem Pausenplatz weiter.
Strategien und Massnahmen
Schülerebene:
I.Meinungsäusserung im Klassenrat, wo die SchülerInnen sich wohl fühlen und wo nicht. Diese werden schriftlich festgehalten und an die AG Gesundheit weitergeben und zusammengefasst. An einer Teamsitzung werden die Aussagen präsentiert und an die Klassenlehrpersonen zurück geben werden. Im Klassenrat werden mögliche negative Punkte diskutiert und mögliche Lösungen gefunden werden.
Die SchülerInnen werden mit der Pausenordnung vertraut gemacht und auf die neuen Konsequenzen hingewiesen. Anfangs des neuen Schuljahres) wird dieses Thema im Klassenrat thematisiert. Individuelle Fragen der SchülerInnen werden gemeinsam geklärt.
Pro Pausenplatz werden 2 Pausenhelfer (6.Klässer) eingesetzt.
II.Siehe Punkt II.
Lehrerebene:
I.Die Pausenaufsicht wird um eine zusätzliche Lehrperson auf zwei Lehrpersonen erweitert. Es wird das ?Strafzettel-System?eingeführt (siehe Anhang)
II.Die Lehrpersonen setzten sich an einem pädagogischen Team mit dem Team Pausenaufsicht auseinander. Sie erhalten vom Schulsozialarbeiter und einer Lehrperson verschiedene Inputs und diskutieren über ihre Haltungen gegenüber Regeln und Sanktionen. Es wird den Lehrpersonen das neue ?Strafzettel? ?System erläutert. Dieses soll ab dem neuen Schuljahr 10/11 eingeführt werden. (siehe Anhang Weiterbildung Lehrpersonen)
III.Umbau des Pausenplatzes zu einem "erlebnisreichen und konfliktvermindernden Areal"(Projektplanung)
IV.Anpassung der Pausenzeiten am Vormittag (10Uhr Pause) . Diese wird um 15 Minuten auf eine halbe Stunde erweitert.
Geplante Evaluation
Die jetzigen Veränderungen werden zu Beginn des neuen Schuljahres 2010/11 mithilfe einer Umfrage, an welcher Lehrpersonen und SchülerInnen partizipieren, evaluiert.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Im ersten Teil des Projekts (Schadensbegrenzung) werden die einzelnen SchülerInnen noch sehr wenig einbezogen, da es vor Allem um eine rasche Verbesserung des IST-Zustandes geht. Zusätzlich liegt einer der Hauptpunkte auf einer Verbesserung der Pausenaufsicht, bei dem aktuell sowieso nur die Lehrpersonen involviert sind.
Empowerment
Durch die Vereinheitlichung der Regelung ?Aufsicht auf dem Pausenplatz? werden von allen Lehrpersonen die gleichen Vorgehensweisen bei Verstössen gegen die Pausenordnung angewandt. So wird deren Aufgabe durch das Team gestützt und gegenüber den SchülerInnen als Teamentscheid bestärkt.
Die SchülerInnen fühlen sich so in der Pause von allen Lehrpersonen gleich behandelt und ernst genommen.
Partizipation
Die Zielgruppe Lehrpersonen ist ganz in das Projekt involviert. Diese wurden angeregt am Impulstag mitzudenken und setzten die neuen Regelungen der Pausenaufsicht um.
Die Zielgruppe SchülerInnen ist hier nicht involviert. Diese werden aber bei der Weiterführung des Projektes mit einbezogen.
Langfristigkeit
Die bereits beschlossenen Massnahmen sollen für eine schnelle Verbesserung des momentanen Umgangs unter den SchülerInnen sorgen. Somit bieten sich bereits kurzfristig mehr Möglichkeiten auf dem Pausenplatz, sich gemeinsam in der Pause zu beschäftigen.
In den folgenden 3 Schuljahren wird das Thema Respekt und Toleranz vertieft und in weiteren Projekten mit den SchülerInnen zusammen erarbeitet. Die daraus folgende Verankerung im Schulprogramm soll sich positiv auf das Schulhausklima auswirken und so nachhaltig wirken.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
?Die Intensivierung der Pausenaufsicht führt dazu, dass die Lehrpersonen einen besseren Einblick darüber erhalten, was auf dem Pausenplatz abläuft.
?Die SchülerInnen sind bei einem Regelverstoss direkt und besser ansprechbar.
?Problematische Teilbereiche (z.B. Fussballfeld) können intensiver beaufsichtigt werden.
Strategien und Massnahmen
Weiterbildung der Lehrpersonen zu den Themen:
?Pausenaufsicht
?Wie kann ich Kinder situationsgerecht auf ihr Verhalten ansprechen (Trainings-Angebot)?
Folgende Punkte sollen im nächsten Jahr noch einmal überprüft werden:
?Die Anzahl der Pausen an den Vormittagen. Vor- und Nachteile von zwei Pausen am Vormittag sollen schriftlich festgehalten werden.
?Durch einen gemeinsamen Konsens unter den Lehrpersonen zum Thema ?Was tolerieren wir und was nicht?, erreichen wir unter anderem mehrere Ziele:
-Sanktionen erhalten ein deutlich grösseres Gewicht. Den SchülerInnen wird deutlicher aufgezeigt, was nicht toleriert wird.
-Sanktionen betreffend das Schülerverhalten während den Pausen können verstärkt in das Klassengeschehen eingebunden werden.
-Die Pause soll explizit auch Thema im Klassenrat sein.
Stärken
Die im Schuljahr 08/09 beschlossenen Regelungen bleiben unverändert in Kraft, es müssen keine neuen Regeln definiert werden.
Klares und gemeinsames Auftreten des Lehrerteams bei Verstössen.
Schwächen
Die SchülerInnen werden nicht von Anfang an in das Projekt mit einbezogen
Im Moment lediglich symptomatische ?Bewältigung?. Durch die künftige intensive Auseinandersetzung mit Toleranz und Respekt der Lehrer und SchülerInnen wird hier allerdings eine ?Wurzelbehandlung? möglich.